Schlaf dich schlau

Gesunder Schlaf ist überlebenswichtig.
Das zeigt sich allein daran, dass Schlafentzug und Schlafstörungen
unterschiedliche psychische und physische Probleme verursachen können.
Eine verbesserte Schlafqualität wirkt sich hingegen positiv auf den
Menschen aus. Denn Schlaf verbessert sowohl bei Kindern als auch bei
Erwachsenen die Leistung des Gehirns.
Wie wichtig der Schlaf für das Lernen ist, zeigen zwei aktuelle Studien
aus den USA. Bei einer durchliefen Menschen mittags einen Merktest, ehe
einige von ihnen ein Nickerchen einlegten. Als es um 18 Uhr erneut
Merkaufgaben gab, schnitten die Mittagsschläfer deutlich besser ab und
erinnerten sich auch besser an Inhalte des ersten Tests als die
Wachbleiber. „Es scheint als ob das Schlafen den mit Informationen
gefüllten Briefkasten des Gehirns leert und dessen Inhalte in einem
Ordner verstaut. Erst dadurch schafft man Platz für neue
Informationen", berichtet Studienleiter Matthew Walker von der
University of California, Berkeley. Forscher aus Arizona untersuchten hingegen 15-monatige Babys, denen sie
ebenfalls in zwei Durchgängen dreisilbige Kunstphrasen vorspielten.
Einige ließ man dazwischen zur gewohnten Zeit ihr Schläfchen einlegen,
andere testete man zu einer Tageszeit, in der sie nie schliefen. Aus
der Blickreaktion der kleinen Testpersonen schlossen die Forscher,
welche Phrasen ihnen schon bekannt waren. Erkannten auch allen Babys
die früher gelernten Phrasen wieder, so konnten nur die mittlerweile
Ausgeschlafenen Grundmuster des ersten Durchgangs auf die neuen Phrasen
übertragen. Das werten die Forscher als Verbesserung des abstrakten
Denkens, die auf den Schlaf zurückzuführen sei. Ob längerer und besserer Schlaf bei Schulkindern dazu führt, dass sich
die Gedächtnisleistungen und die Lernerfolge verstärken, untersuchen
Dr. Kerstin Hödlmoser und Dr. Manuel Schabus vom Fachbereich
Psychologie an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Im Zentrum des
Forschungsprojektes stehen 60 Kinder im Alter von acht bis elf Jahren,
deren Schlafverhalten nicht nur genau unter die Lupe genommen wird,
sondern mithilfe von speziellen Trainingsmethoden – dem sogenannten
Neurofeedback-Training - sogar positiv verändert werden soll. 

 Beim Neurofeedback-Training werden die Signale im Gehirn mit Sensoren
gemessen und von einem Computerprogramm zeitgleich ausgewertet. Der
Computer gibt sofort positives Feedback, wenn die Gehirnaktivität im
idealen Frequenzbereich für Entspannung und Ruhefindung liegt. Aufgrund
dieses positiven Feedbacks erlernen die Versuchspersonen, ihre
Gehirnaktivitäten auf Wunsch selbst zu steuern. Diese Strategie soll
den Kindern helfen, sich in Einschlafphasen besser entspannen und
leichter einschlafen zu können. Generell sollen beide Methoden die
Schlafdauer und -qualität verstärken. Jedes Kind absolviert sowohl am Anfang als auch am Ende der Studie
verschiedene Tests, mit denen Gedächtnis, Aufmerksamkeit und
Schulleistungen überprüft werden. Dadurch wird der Zusammenhang von
Schlaf und kognitiven Leistungen sichtbar. Hödlmoser: „Wir haben
gezeigt, dass Neurofeedback-Training das Schlafverhalten von
Erwachsenen verbessert. Die Versuchspersonen konnten schneller
einschlafen und hatten auch deutlich größere Lernerfolge beim
Einstudieren von Wortpaaren." WANC 23.02.10, Quelle: AAAS – Advancing Science Serving Society, FWF – der Wisschenschaftsfonds, pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/23_02_schlaf_gehirnleistung.php
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