Parkinson: Wie Beeren schützen

Beeren – vor allem Preisel-, Heidel-
und Holunderbeeren - enthalten in hohen Konzentrationen rote und blaue
Farbstoffe, die so genannten Anthocyane. Ihnen werden zahlreiche
gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben. Diese Anthocyane können
auch Gehirnzellen schützen und damit Demenzen vorbeugen.
Anthocyane fangen freie Radikale ab und sind an
Energie-Übertragungsprozessen beteiligt. Anthocyane haben eine hohe
antientzündliche und antioxidative Wirkung. Sie wirken sich positiv auf
die Sehkraft aus, schützen Gefäße und sollen sogar das Wachstum von
Krebszellen hemmen. Die auch als natürliche Lebensmittel-Farben eingesetzten Wirkstoffe
fungieren gleichzeitig als Hemmstoffe von zwei Enzymen, die für den
Gehirnstoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. In Experimenten, die
Regensburger Wissenschaftler mit insgesamt 25 verschiedenen
Beereninhaltsstoffen durchführten, fanden sich mehrere Farbstoffe, die
eine hemmende Wirkung auf die Monoaminooxidasen (MAO) A und B
entfalteten. MAO A und B wirken in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken der
Zelle. Eine Hemmung des Enzyms führt zum verlangsamten Abbau
verschiedener Neurotransmitter (das sind biochemische Stoffe, die
elektrische Reize, von einer Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle
oder Zelle weitergeben) wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin sowie
einiger Hormone wie beispielsweise Adrenalin. Im Gehirnstoffwechsel
stehen dann vermehrt Neurotransmitter zur Signalübertragung bereit. MAO-Hemmstoffe zählen seit langem zu den Medikamenten in der Behandlung
von M. Parkinson und von Depressionen. Zwar erreichten die
Beerenwirkstoffe nicht die Effektstärke von handelsüblichen
Arzneimitteln, doch es ist laut der Wissenschaftler vorstellbar, dass
ihre Einnahme mit der Nahrung gesundheitliche Vorteile bietet. Gegenwärtig ist noch unklar, welche Menge Beeren täglich gegessen
werden muss, um eine messbare Hemmung von MAO A und B herbeizuführen.
Besonders reich an Anthocyanen sind Heidelbeeren und Holunderbeeren,
die davon je zwischen 600 und 1400mg pro 100g enthalten. Weitere
Nahrungsquellen mit hohem Anthocyananteil zählen Auberginen,
Johannisbeeren, Preiselbeeren, Weintrauben, Kirschen und Rotkohl bzw.
Blaukraut. WANC 16.04.09/Quelle: Universität Regensburg, Pharmacological Research





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/16_04_parkinson_anthocyane.php
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