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Ausgebrannt und erschöpft: Viele kommen mit dem Leistungsdruck nicht mehr zurecht (Foto: LifeB Consulting)
> Burnout: Jeder vierte Führungskraft im Risiko
Immer mehr Druck, ständige Veränderungen, dauernd unter Strom, kein Abschalten, keine Erholung - vielen wird das zu viel. Sie reagieren mit extremer Erschöpfung. Burnout heißt das jetzt. Betroffen sind vor allem Führungskräfte. Aber nicht nur.

Befragt wurden 229 Führungskräfte. 24% offenbarten "starke vitale Erschöpfung", wie eine Studie nun belegt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt  ermittelte dies als Folge von Kostenkonkurrenz, Innovationsdruck, Veränderungsprozessen, Kreativität, Kompetenzentwicklung, Suche nach Verbesserungen, Termin- und Leistungsdruck des operativen Tagesgeschäfts. Das modisch Burnout genannte Krankheitsbild äußert sich durch Müdigkeit, Energiemangel und Mutlosigkeit. Es erhöht die Gefahr eines Herzinfarktes.

Andere wissenschaftliche Studien sagen allerdings, dass von Burnout jeder betroffen sein kann. Laut einer Auswertung der Versicherungsgesellschaft SwissLife sind eine zunehmende Zahl von Arbeitnehmern dem vermehrten Stress am Arbeitsplatz nicht mehr gewachsen. Bei 28% sind Depressionen und Burnout mittlerweile Gründe für eine Berufsunfähigkeit. Anscheinend gibt es einige Faktoren, die dieses Kranheitsbild befördern. Da ist die zunehmende Arbeitsbelastung, der zunehmende Zeitdruck, der mangelnde Einfluß auf Entscheidungen, ein schlechtes Betriebsklima, Unsicherheit über die berufliche Zukunft.

Mittlerweile kommt zunehmend Kritik sowohl an dem Begriff wie an dem Inhalt von Burnout auf. Einer der wichtigsten Aufreger ist, dass Burnout inflationär als Begriff genutzt werde. Es werde diagnostiziert, was noch nicht einmal genau defniert sei. Die bestehenden Tests seien viel zu undifferenziert, deshalb könne man Burnout gar nicht genau von anderen Erkrankungen abgrenzen. Der Verdacht bestehe, dass Burnout nur ein anderes Wort für Depressionen sei. Aber: Burnout verkaufe sich gut.

12.10.2011/ Quelle: Institut für angewandte Innovationsforschung (IAI) e.V. an der Ruhr-Universität Bochum
 
 
 
 
 
 
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