Neurostimulation: Übermittlung des Schmerzes blockieren (Foto: Leben ohne Schmerz)
> Neurostimulation: Wie Nervenzellen vom Herzschmerz ablenken

Wenn bei Schmerzen am Herz gar nichts mehr hilft, dann kommt eine Methode zum Einsatz, bei der die Schmerzen quasi abgeschaltet werden.

Nichts geht mehr: Etwa ein Prozent aller Patienten mit koronarer Herzkrankheit müssen damit leben, "hoffnungslose Fälle" zu sein. Und das ist nicht einfach: Sie sind stark eingeschränkt, können nicht mehr Treppen steigen, nicht mehr alleine einkaufen, haben ständig Schmerzattacken und leben in ständiger Angst vor dem nächsten Anfall von Herzschmerzen.


Wenn kein Ballon mehr zu den verengten Herzgefäßen durchdringen kann um sie zu weiten, keine Anschlussstelle mehr für einen Bypass zu finden ist, dann gibt es keine Möglichkeit mehr, Durchblutungsstörungen am kranken Herzen zu beseitigen. Linderung für den Herzschmerz verschafft dann eine Methode aus der Schmerztherapie: die Neuromodulation. Mit einer kleinen Elektrode werden die Nervenzellen im Rückenmark, die den Schmerz übermitteln, abgelenkt.


Über eine Fernbedienung kann der Patient die Elektrode bei Bedarf steuern. So schaltet er vor einer Belastungssituation - etwa Treppensteigen -, welche normalerweise Herzschmerzen auslöst, die Elektrode ein. Der Schmerz wird dadurch abgemildert, er verschwindet aber nicht ganz. "Die Schmerzen als Warnsymptom eines Herzinfarkts werden nicht maskiert", erläutert Dr. Theres.


Die Neurostimulation hat neben der Schmerzlinderung weitere positive Auswirkungen auf herzkranke Patienten: Sie können sich wieder mehr bewegen, so dass ihre körperliche Leistungsfähigkeit, auch die des Herzens, sich auf Dauer verbessert. Außerdem lindert die Elektrode die Angst vor dem Anfall, gibt dem Patienten Selbstvertrauen zurück und reduziert seinen Stress.


WANC 13.11.03

 
 
 
 
 
 
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