Chronisch müde: Und keiner weiß warum

Das chronische Müdigkeitssyndrom (chronic fatigue
syndrome CFS) ist eine Erkrankung, die sowohl Medizinern als auch den
Betroffenen häufig nicht bekannt ist.


Bisher existieren für das Krankheitsbild chronisches
Müdigkeitssyndrom (chronic fatigue syndrome CFS) keine Untersuchungen, mit dem
man ihm direkt auf die Schliche kommen kann. So führt der Weg zur Diagnose
meist über eine gründliche, körperliche Untersuchung und den Ausschluss anderer
Erkrankungen, die ebenfalls eine anhaltende Erschöpfung verursachen können.



Patienten mit CFS leiden unter Müdigkeitserscheinungen, die
sich nicht auf organische Fehlfunktionen zurückführen lassen. Eine umfassende
Analyse hat nun ergeben, dass das CFS bei den meisten Betroffenen auf
Depressionen zurückzuführen ist. Zugleich klagten diejenigen Patienten, die
besonders stark unter Angstzuständen und Depression litten, häufiger über
Müdigkeitserscheinungen und suchten deswegen öfter ihren Arzt auf.



„Chronische Müdigkeit kann aber auch als Folge der Zöliakie
oder als Begleiterscheinung der Menopause auftreten", erklärt Dr. Christa
Dörr, Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapie in Burgwedel in der „Zeitschrift
für Allgemeinmedizin". „Hier muss der behandelnde Arzt über zusätzliche
Symptome abklären, ob eine organische Ursache vorliegt."



Bei der Behandlung des CFS hat sich in der Vergangenheit bei
vielen Patienten die kognitive Verhaltenstherapie bewährt. „Der Erfolg dieser
Behandlung ist jedoch abhängig von der Erfahrung des Arztes mit dieser
Methode", betont Dörr. „Der Allgemeinmediziner kann den Patienten aber
bereits darin unterstützen, hilfreichere Gedanken aufzubauen und ihm
Empfehlungen geben, wie er mit belastenden Alltagssituationen besser umgehen
kann."



WANC 10.05.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/10_05_chronisch_muede.php
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