Psychopharmaka machen dick

Patienten
mit psychiatrischen Erkrankungen sind im Vergleich zur
Allgemeinbevölkerung zwei- bis dreimal häufiger von
Übergewicht betroffen. Es handelt sich um eine belastende
Begleiterscheinung der meist längerfristigen Therapie mit
Psychopharmaka, wie beispielsweise Antidepressiva, Antipsychotika und
Mittel gegen wiederkehrende manische und depressive Phasen
(Stimmungsstabilisierer).


Adipositas
bedeutet für die Betroffenen die Entstehung verschiedener
Krankheiten, wie koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall oder gewisse
Tumoren, wie Brust-, Dickdarm- und Prostatakrebs und im Endeffekt
eine erhöhte Sterblichkeit. Aufgrund der Gewichtszunahme
befolgen viele Patienten nicht mehr die ärztlichen Vorschriften
für die Einnahme der Psychopharmaka, was ihren Zustand
verschlechtert.



In
der Fachzeitschrift "Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie"
schreiben die Experten, dass die klassischen Antipsychotika eine
geringere Gewichtszunahme als die atypischen hervorrufen, die neben
einer verbesserten Wirksamkeit geringere Nebenwirkungen aufweisen.
Ursache für die Gewichtszunahme sind einer verminderte
körperliche Aktivität bei stationär behandelten
Patienten oder bei depressiven Zuständen. Außerdem
verursachen Psychopharmaka eine Verringerung des Grundumsatzes bei
gleich bleibender Nahrungsaufnahme. Sie wirken auch auf verschiedene
Hormone sowie den Wasser- und Elektrolythaushalt.



Die
Gewichtszunahme kann zu einer zusätzlichen psychischen Belastung
infolge verringerter körperlicher Attraktivität führen.
Die Ärzte raten dazu, sich täglich zu wiegen, auf die
Ernährung zu achten und sich regelmäßig sportlich zu
betätigen. Schon Gewichtsabnahmen von fünf bis zehn Prozent
können zu einer merkbaren Steigerung der gesundheitsabhängigen
Lebensqualität führen.



WANC
09.05.07 Quelle:
J. M. Langosch: Gewichtsveränderungen unter der Therapie mit
Psychopharmaka; Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie; 2007; 75
(2): S. 65-80





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/05_08_psychopharmaka_uebergewicht.php
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