Fluglärm macht wirklich krank

Es wurde immer wieder bestritten, dass
nächtlicher Fluglärm krank macht. Doch nun belegt die Studie zum
Flughafen Köln/Bonn eindeutig, den Zusammenhang zwischen Lärm und
Gesundheit. Lärm macht wirklich krank. Und zwar setzt er Herz-Kreislauf
und der Psyche enorm zu. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem
Fluglärm.
Rund ein Drittel der Bevölkerung klagt über Fluglärm. Das zeigen
Umfragen des Umweltbundesamtes (UBA). Hochgradig belästigt fühlen sich
fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger. Die Klagen der Bevölkerung sind
begründet. Das belegt jetzt der Endbericht der UBA-Studie "Risikofaktor
nächtlicher Fluglärm" von Prof. Greiser. Die Studie weist für für Herz- und Kreislauferkrankungen ist nach: Im
Vergleich zu Personen, die keinem Fluglärm ausgesetzt sind, steigt das
Erkrankungsrisiko betroffener Personen mit zunehmender
Fluglärmbelastung. Auch bei psychischen Erkrankungen findet sich ein deutlicher Befund:
Bei Frauen sind die Erkrankungsrisiken für Depressionen deutlich
erhöht. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit der vorausgegangenen
"Arzneimittelstudie" des UBA, die höhere Medikamentenverschreibungen
bei Personen nachwies, die nächtlichem Fluglärm ausgesetzt sind. Eine große Studie im Umfeld verschiedener europäischer Flughäfen
(HYENA-Studie) aus dem Jahr 2008 stellte ebenfalls fluglärmbedingte
Gesundheitsrisiken fest: Personen, die verstärkt vom Nachtfluglärm
betroffen sind, weisen häufig höhere Blutdruckwerte auf, als Menschen
in ruhigeren Wohngebieten. "Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass wir mehr tun müssen, um
Bürgerinnen und Bürger vor Lärm zu schützen. Wir sollten im Sinne einer
nachhaltigen Mobilität, kritisch darüber nachdenken, welche Nachtflüge
wirklich notwendig sind", warnt UBA-Präsident Jochen Flasbarth.
Bisher hörte sich das fast immer ganz anders an. Im Zusammehang mit
dem Ausbau des Flughafens Frankfurt wurde beispielsweise eine Studie
("Fluglärm und Gesundheit") erstellt. Dier verstieg sich zu der
Behauptung, dass Fluglärm objektiv keine Auswirkungen auf die
Gesundheit habe. Aber subjektive könnten Menschen, die lärmempfindlich
sind, schon darunter leiden. Quasi Erkrankungen aufgrund von Fluglärm
als Hirngespinste eines eingebildeten Kranken. Der Flughafen Köln/Bonn bietet mittlerweise freiwillige
Schallschutzmaßnahmen an. Allerdings nachdem er jahrelang jede
Belastung und jeden Zusammenhang zwischen Nachtfluglärm und
Krankheitsrisiken abgestritten hatte. Laut UBA reduzieren derartige Maßnahmen zwar die Lärmrisiken, können
jedoch die gesundheitlichen Fluglärmwirkungen nicht vollständig
verhindern. Bedingt durch die Besonderheiten des Flugbetriebs - der
Flughafen Köln/Bonn hat einen relativ hohen Nachtfluganteil - sollten
weitere Analysen folgen. Bisher gibt es beispielsweise noch keine
Antwort auf die Frage, ob eine direkte Übertragung der
Studienergebnisse zum Risiko durch nächtlichen Fluglärm auf andere
Flughäfen möglich ist. WANC 02.03.10, Quelle: Umwelt Bundesamt





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/02_03_fluglaerm.php
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