> Testesteronwerte zeigen Gesundheit von Männern an
Es gibt Anhaltspunkte, an denen man bestimmte Gesundheitsrisiken festmachen kann. Bei Männern sind das beispielsweise niedrige Testosteronwerte. Männer mit niedrigen Testosteronwerten sind nämlich besonders anfällig für Bluthochdruck oder Diabetes Typ 2.

Prof. Dr. Henri Wallaschofski vom Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald erklärt, dass Hormone nahezu an allen Regulationsvorgängen und Prozessen des Körpers beteiligt sind und zahlreiche Abläufe in unterschiedlichen Geweben und Organen steuern. So beruhen beispielsweise Stoffwechselerkrankungen wie auch gesundheitliche Risikosituationen auf einer Störung der Konzentration vom Hormonen. Deshalb stelle die Konzentrationsbestimmung von Hormonen im Blut und anderen Körperflüssigkeiten auch eine wichtige Grundlage bei der Diagnostik, Verlaufsbeurteilung und Therapie vieler Stoffwechselerkrankungen dar. Zu den am häufigsten untersuchten Hormonen zählt das Sexualhormon Testosteron, das bei Männern und Frauen vorkommt, sich aber in Konzentration und Wirkungsweise bei beiden Geschlechtern deutlich unterscheidet. Die vielfältigen biologischen Funktionen umfassen neben dem sexuellen Verlangen und Lustempfinden auch eine Beeinflussung des Protein- und Muskelstoffwechsels, den Knochenaufbau und die Fortpflanzung.

Die Testosteron-Konzentration im Blut von Männern kann Hinweise auf Erkrankungen geben. So zeigte eine Untersuchung an rund 2000 männlichen Einwohnern aus Mecklenburg-Vorpommern, dass das Sexualhormon auf die Regulation des Blutdruckes Einfluss nimmt. Niedrige Testosteronwerte sind mit einer um fast 20 Prozent erhöhten Gefahr für zu hohen Blutdruck verbunden. Außerdem ergaben die Studien, dass eine geringe Konzentrationen des Hormons bei Männern die Gefahr für Typ-2-Diabetes um das Dreifache erhöhen kann. Eine weitere Untersuchung lässt bei einem Testosterondefizit sogar ein deutlich gesteigertes Risiko für ein früheres Sterben vermuten.

Berliner Ärzteblatt 06.09.2012/ Quelle: 9. Jahrestagung der Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL)

Weitere Informationen:
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