Prostatakrebs: Mehr Risiko durch schlechtes Fett

Unsere Ernährung nimmt Einfluss auf unsere Gesundheit. Wer sich schlecht ernährt, wird eher krank. Von einer gesunden Ernährung ist auch eine gesunde Prostata abhängig. Insbesondere Fette können das krankhafte Wachstum von Prostatazellen ankurbeln. Eine Studie belegt, dass Kohlenhydrate und tierische Fette das Erkrankungsrisiko erhöhen.

Wie sich die Ernährung auf eine Prostatakrebserkrankung auswirkt, zeigt sich am besten, wenn man die Erkrankungsraten in Japan und China mit denen in den USA und Nordeuropa vergleicht. In Asien erleiden deutlich weniger Männer Prostatakrebs als in Asien. Auch eine Vergrößerung der Prostata (benigne Prostata-Hyperplasie - BPH) bekommen in Japan und China weniger als 10% der Männer, in Europa und den USA sind es dagegen rund 90%. Warum das so ist? Asiatische Kost ist reich an Ballaststoffen und arm an ungesunden Fetten. In den USA und Europa werden dagegen viel mehr Fleisch und viel mehr ungesunde Fette verzehrt.

Dass "schlechtes" Fett nicht nur das Entstehen, sondern genauso das Voranschreiten eines Prostatakrebs beeinflusst, hat jetzt eine Studie in den USA belegt. Untersucht wurden 4577 Männer mit nicht metastasierendem Prostatakrebs in den Jahren 1986 bis 2010 über einen Zeitraum von durchschnittlich jeweils 8,4 Jahren. Bei diesen Männern wurden auch die Ernährungsgewohnheiten und insbesondere der Verzehr von Fetten erhoben. In dieser Beobachtungszeit verstarben 1379 Männer an der Krebserkrankung.

Es stellte sich heraus, dass nicht jedes Fett gleichermaßen das Sterberisiko erhöhte. Es gab Fette, die die Gefahren der Prostatakrebserkrankung offensichtlich steigerten und Fette bei denen das nicht der Fall war. So vermehrten gesättigte Fettsäuren, sogenannte Transfette (sind chemisch bearbeitete und industriell gehärtete Pflanzenfette - gelten als extrem gesundheitsschädlich) und tierische Fette das Risiko das Sterberisiko. Ungesättigte Fettsäuren hatten diese Auswirkung nicht. Im Gegenteil: Diejenigen Männer, die besonders viele der ungesättigten Fettsäuren zu sich nahmen, verringerten ihr Risiko sogar.

Wurden 10% der Energieaufnahme von Kohlenhydraten durch Pflanzenfette - z.B. Olivenöl - ersetzt, dann verminderte sich das Risiko für einen tödlichen Prostatakrebs um 29% und das gesamte Sterblichkeitsrisiko um 26%.


Berliner Ärzteblatt 11.06.2013/ Quelle: JAMA Intern Med. 2013





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/prostata-11-06-13.php
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