Ballaststoffe halten Voranschreiten von Prostatakrebs auf

Ein hoher Anteil von Ballaststoffen bei der Ernährung kann anscheinend dabei heilten, das Voranschreiten einer Prostatak-Krebserkrankung besser zu kontrollieren. Das gilt vor allem für Patienten, die in einem frühen Stadium der Erkrankung diagnostiziert werden.

Wissenschaftler des Krebszentrums der Universität Colorado haben eine interessante Erkenntnis gesammelt: Zwar unterscheidet sich die Erkrankungsrate bei Prostatakrebs zwischen asiatischen und westlichen Ländern kaum. Doch in westlichen Ländern schreitet die Erkrankung voran. In Asien dagegen nicht. Die sich daraus ergebende Frage lautet: Warum ist das so?

Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, inzwischen die Antwort auf diese Frage gefunden zu haben. Es liegt an der Ernährung: Ballaststoffreiche Lebensmittel hindern den Prostatatumor daran, neue Blutgefäße zu bilden, die er zur Energieversorgung und damit zum Wachstum dringend benötigt. Wird der Tumor daran gehindert, genügend Energie abzuzapfen, kann er sich nicht vergrößern. Offensichtlich ernähren sich asiatische Männer ballaststoffreicher als Männer der westlichen Regionen.

Verantwortlich für diesen Effekt, der das Voranschreiten des Prostatatumors aufhält, ist Inositol-Hexaphosphat - auch Phytinsäure genannt. Das Universitätsklinikum Heidelberg zählt Phytinsäure zu Nahrungsstoffen, die als  bioaktive Substanzen eine krebsvorbeugende Wirkung haben. Dass derartige Substanzen den Tumor bekämpfen, sei wissenschaftlich erwiesen. Zu diesen Substanzen zählen sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. Phytoöstrogene, Phytosterine, Flavonoide, Phenolsäuren). Dazu gehört das Lycopin, das vor allem aus Tomaten aber auch aus Karotten gewonnen wird, Resveratrol, das in Kernen von roten Trauben vorkommt, Capsaicin in Paprika, Peperoni und Chili aber eben auch das Inositol-Hexaphosphat (Phytinsäure).

Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGF) finden sich hohe Anteil der Phytinsäure in Erdnüssen, Sojabohnen, Gerste, Roggen, Mais, Weizen, Hafer, Reis, weißen Bohnen, Mungobohnen sowie Kichererbsen. Die DGF sagt, dass Phytinsäure antioxidative und antikanzerogene Wirkungen hat. Sie weist aber auch darauf hin, dass eine einseitige Ernährung mit diesem Stoff Gefahren birgt, weil sie die Wirkung von Eisen, Calcium, Magnesium und Zink vermindert. Eine gemischte Kost oder auch Vitamin C können die Beeinträchtigungen aber aufheben.

Berliner Ärzteblatt 11.01.2013/ Quelle: Cancer Prevention Research

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Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/phytinsaeure-11-01-13.php
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