Stoßwellentherapie gegen Potenzstörungen

Wer an Potenzstörungen denkt, der denkt meist zuerst an Viagra. Doch wenn es mit der Erektion nicht mehr richtig klappt, helfen PDE-5-Inhibitoren, wie sie in Viagra enthalten sind, nicht immer. Eine alternative und anscheinend nebenwirkungsärmere Behandlungmethode sind elektrisch erzeugte Stoßwellen.

Ärzte nenne es erektile Dysfunktion und umschreiben mit einem Fachwort so die Unfähigkeit eines Mannes, Erektionen zu bekommen oder diese so aufrecht zu erhalten. Diese Situation sorgt nicht gerade für Vergnügen und die betroffenen Männer wie auch ihre Partner leiden darunter. Allerdings sind Potenzstörungen nicht nur eine Sache des Alters. Etwa jeder zehnte Mann im Alter von 40 bis 49 Jahren soll davon betroffen sein, bei den 60 bis 69-jährigen ist es bereits jeder dritte. 

Die Ursachen sind manchmal mit dem Alter verbunden. So wird bei älteren Männern das  Glied häufig nicht ausreichend mit Blut versorgt, das nennt sich dann vaskuläre erektile Dysfunktion. Manchmal kündigt die Störung der Potenz auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung an: z.B. eine arterielle Hypertonie oder koronare Herzerkrankung. Aber es gibt auch Gründe, die nichts mit dem Alter zu tun haben: Diabetes, Nervenverletzungen oder -erkrankungen, Operationen, hormonelle Störungen, Nikotin, Alkohol, Nebenwirkungen von Medikamenten. 



Stoßwellen werden schon in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt – vornehmlich zur Zertrümmerung von Nierensteinen. Dabei werden durch einen elektrischen Impuls im Generator Stoßwellen erzeugt, die über die Hülle in den menschlichen Körper übertreten und die Nierensteine zertrümmern. Stoßwellen niedriger Intensität (Low Intensity Shockwaves - LISW) haben insbesondere die Eigenschaft, die Neubildung von Gefäßen anzukurbeln. Dieses Prinzip hat man sich bei der Therapie der chronischen Durchblutungsstörung des Herzens zu Nutze gemacht.

Inzwischen gibt es Geräte, die Stoßwellen produzieren, die etwa zehn Prozent der Energie besitzen, welche für die Zertrümmerung von Nierensteinen verwendet wird. Während bei den traditionellen Geräten zur Steintherapie die Stoßwellen auf genau einen Punkt fokussiert sind, werden die Stoßwellen bei dieser Technik auf eine Länge von 70 mm verteilt. Damit ermöglicht das Verfahren eine Ausdehnung der Therapiefläche auf den gesamten Penis über 4 Ansatzpunkte.

Das Verfahren wird bereits in manchen Kliniken eingesetzt. Die Behandlung umfasst im Durchschnitt fünf Therapieeinheiten. Der Preis der Behandlung wird mit um die 400 Euro angegeben. Eine große Studie an der Universitätsklinik in Frankfurt soll nun den Nutzen der Behandlung genau nachweisen.

Berliner Ärzteblatt 11.10.2013, Quelle: Universitätsklinikum Frankfurt





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/erektile-dysfunktion-11-10-13.php
powered by webEdition CMS