Osteoporose: Auch bei Männern


Der Knochenabbau im Alter (Osteoporose) ist nicht ausschließlich ein Problem von Frauen nach den Wechseljahren. Auch Männer sind im Alter zunehmend betroffen.


"Die Erkrankung ist viel häufiger als früher angenommen", schreibt Prof. Johann Ringe vom Klinikum Leverkusen in der DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift: "Fast jeder fünfte Osteoporosepatient ist heute ein Mann". Männer leiden an den Folgen der Krankheit: Knochenbrüche im Oberschenkelhals und in den Wirbelkörpern. Dennoch werde die Erkrankung nur selten diagnostiziert und dadurch auch häufig falsch behandelt.


Dabei sei die Diagnose nicht schwer. Häufigstes "Eingangssymptom" sind laut Ringe Rückenschmerzen, die im Tagesverlauf zunehmen. Hinzu kommt ein Verlust an Körpergröße, ein Rundrücken und Knochenbrüche bei leichten Stürzen. Im Röntgenbild fällt eine Kalksalzminderung des Knochens auf. Die entscheidende Untersuchung ist jedoch eine Knochendichtemessung (DEXA-Osteodensitometrie).


Ursache für die Osteoporose ist bei der Hälfte der Männer der Lebensstil: ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und übermäßiger Alkohol- sowie Nikotinkonsum. Bei der anderen Hälfte sind es besondere Gründe: wie z. B. eine langzeitige Kortisonbehandlung oder aber eine Unterfunktion der Keimdrüsen (Hoden). In diesem Fall ist manchmal eine ursächliche Therapie möglich, etwa eine Behandlung mit männlichen Geschlechtshormonen. Bei den anderen Männern kann die Knochendichte durch Medikamente gesteigert werden.


WANC 30.05.03/DMW





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/30_05_Osteoporose.php
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