Sonne in Maßen halbiert Prostatakrebsrisiko

Sonnenlicht scheint sich positiv auf das Risiko auszuwirken, an Prostatakrebs zu erkranken. Denn Sonne regt die Vitamin D-Produktion im Körper an und Vitamin D ist anscheinend ein Faktor, der der Erkrankung entgegenwirkt.

Eine gesunde Menge Sonnenlicht täglich kann das Prostatakrebsrisiko halbieren. Zu diesem Ergebnis ist die bisher größte Studie zu UV-Bestrahlung, Vitamin D und Prostatakrebs gekommen. Gary Schwartz von der Wake Forest University
erklärte, dass über diese Krebsform bisher nur nicht veränderbare Fakten bekannt gewesen seien. Dazu gehörten das Alter, die Angehörigkeit zur schwarzen Bevölkerung und das Leben in nördlichen Breiten.

Auch Wissenschafter der Keele University erforschen den Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und Vitamin D. Bei einer kleineren Gruppe weißer britischer Teilnehmer zeigte sich, dass ein berufsbedingt größerer Kontakt mit Sonnenlicht das Krebsrisiko verringerte.

Schwartz konzentierte sich gemeinsam mit einem Team unter der Leitung von Esther John vom Northern California Cancer Center
auf die objektive Messung der Sonnenbestrahlung. Sie ermittelten die Hautpigmentation von 450 weißen Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs und verglichen sie mit 455 passenden Kontrollwerten gesunder Personen. Die Wissenschafter berechneten in der Folge den Unterschied der Färbung der Haut zwischen der Stirn und dem Innenarm.

Neue Forschungsergebnisse legten nahe, dass die Pigmentation der Stirn klare Hinweise auf die Sonnenbestrahlung während eines Lebens liefert und im Laufe der Jahre dunkler wird. Es zeigt sich, dass Männer mit den in Relation zu ihrem Innenarm dunkelsten Stirnen 49 Prozent weniger wahrscheinlich an Prostatakrebs erkrankten als jene mit der geringsten Zunahme an Pigmentierung. Das Risiko verringerte sich zudem bei Teilnehmern, die über besonders aktive Formen des Vitamin-D-Rezeptors (VDR) verfügen.

1990 fiel Schwartz auf, dass Menschen mit einem hohen Prostatakrebsrisiko Ähnlichkeiten mit Personen aufwiesen, bei denen die Gefahr eines Vitamin D Mangels bestand. Sie lebten häufiger in nördlichen Breiten, verfügten über eine dunklere Haut und waren alt.

Vitamin D wird in der Haut als Reaktion auf ultraviolettes Licht produziert. Anschließend wird es in der Leber und der Niere zu einer aktiven Form von Vitamin D umgewandelt. Seit damals haben zahlreiche Studien einen Zusammenhang zwischen einem sonnenreichen Lebenswandel und einem verringerten Prostatakrebsrisiko festgestellt.

WANC 20.06.05/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/20_06_prostata.php
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