Impotenz bei Männern nimmt zu

Der Arzt umschreibt das Problem mit
Erektile Dysfunktion. Gemeint sind Erektionsstörungen. Jeder fünfte
Mann in Deutschland soll mindestens einmal im Leben die Erfahrung
gemacht haben, dass die Erketion ausbleibt. Nach neueren Zahlen nimmt
diese Zahl sogar zu. Als Hauptgrund für Impotenz werden psychische
Faktoren genannt. Andere Studien behaupten allerdings, dass es viel
häufiger eine Kombination aus seelischen wie organischen Problemen ist,
die ein erfülltes Sexualleben verhindern.
Sexuelle Funktionsstörungen – ob bei Männern oder Frauen – sind keine
Seltenheit. Eine Auswertung der Versichertendaten der KKH-Allianz hat
ergeben, dass die Zahl der impotenten Männer je 100.000 Versicherte
zwischen 2006 und 2009 um 13 Prozent gestiegen ist. Urologen sagen,
dass eine Erektionsstörung mit zunehmendem Alter häufiger anzutreffen
ist. Während etwa 1 bis 2% der 40jährigen betroffen sind, steigt die
Zahl bei den 65jährigen auf ca. 15 bis 20%. Bei fast neun von zehn Männern ist die Erektionsstörung auf psychische
Faktoren zurückzuführen. Außerdem wirken sich Rauchen oder übermäßiger
Alkoholkonsum negativ auf die Potenz der deutschen Männer aus. Nur bei
einem geringen Anteil war die Ursache organisch bedingt oder Folge
einer Krankheit. Dazu gibt es allerdings auch andere Aussagen. So gibt
es Studien, die bei etwa 20 Prozent der Fälle psychische Faktoren wie
Partnerschaftsprobleme, depressive Erkrankungen, Leistungsdruck, zu
hohe Erwartungshaltung oder Versagensängste, Stress und Unerfahrenheit
als Ursache ermittelten. 
Diese Erhebungen führen das Auftreten von
Erektionsstörungen viel häufiger auf eine Kombination aus organischen
und seelischen Ursachen zurück. Allerdings betonen Urologen, dass organische Gründe für Impotenz mit
zunehmenden Alter häufiger werden. Da sind beispielsweise sogenannte
arteriosklerotische Veränderungen – Ablagerungen an den Wänden der
Blutgefäße, die zu Verengungen und mangelhafter Durchblutung führen.
"Verkalken“die Gefäße im Penis, kann er sich nicht mehr optimal mit
Blut füllen und erigieren. 
Solche Gefäßveränderungen entstehen im
Gefolge anderer Erkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen,
Bluthochdruck und Zuckerkrankheit sowie dem Rauchen. 35 bis 75 Prozent der Männer mit Diabetes mellitus leiden an
Erektionsstörungen. Etwa die Hälfte entwickelt diese innerhalb der
ersten zehn Jahre der Erkrankung. Bei rund 12 Prozent der Betroffenen
ist die Erektionsstörung das erste Anzeichen für eine Zuckerkrankheit.
Auch viele Medikamente können Erektionsstörungen mit sich bringen:
Betablocker, Beruhigungsmittel oder Mittel gegen epileptische
Erkrankungen gehören dazu Es handelt sich jedoch nicht nur um ein reines Männer-Problem, wenn es
in deutschen Betten mal nicht so läuft. Auch körperliche Störungen bei
Frauen können der Auslöser für Liebesfrust sein. Die Tendenz ist hier
allerdings rückläufig. Die Zahl der betroffenen Frauen, die
beispielsweise unter mangelndem sexuellen Verlangen, Störungen der
sexuellen Erregbarkeit oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr litten,
ist zwischen 2006 und 2009 um 15 Prozent gesunken. Ingesamt wurden im
vergangenen Jahr fast 29.000 bei der KKH-Allianz versicherte Männer und
Frauen aufgrund der Diagnose „sexuelle Funktionsstörungen“ ambulant
behandelt. Der Frauen-Anteil betrug 25 Prozent. Die Dunkelziffer dürfte allerdings um ein Vielfaches höher liegen,
mutmaßt die Krankenkassen, denn viele Betroffene scheuen den Gang zum
Arzt. Über diese intimen Dinge zu sprechen, fällt vielen Menschen
schwer. Dabei gibt es effektive Behandlungsmethoden, die von den
Krankenkassen bezahlt werden – etwa eine Vakuumpumpe bei Impotenz oder
unter bestimmten Voraussetzungen Psychotherapie. Nur wer sich einem
Arzt anvertraut, kann auch Hilfe und Unterstützung erfahren. Zudem
können sexuelle Funktionsstörungen Vorboten schwerer Erkrankungen sein
und sollten deshalb medizinisch abgeklärt werden. WANC 08.11.10, Quelle: KKH-Allianz, urologenportal.de, diabetes.news





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/08_11_erektionsstoerung.php
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