Männer: In Sachen Gesundheit besser als ihr Ruf

Männern eilt der Ruf voraus, Gesundheitsmuffel zu sein - Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel gelten als typisch "männliche" Verhaltens- und Lebensweisen. Doch die Realität sieht anders aus: Drei Viertel der Männer zwischen 31 und 69 Jahren tun regelmäßig etwas für ihre Gesundheit.

Besonders im Alter wächst dasGesundheitsbewusstsein: 85 Prozent der  60- bis 69-jährigen sind aktiv, um körperlich und geistig fit zu bleiben.
Sport ist demnach mit Abstand die wichtigste Maßnahme für eine bessere Gesundheit: 84 Prozent der Befragten, die sich aktiv um ihre Gesundheit bemühen, betreiben so genannten Lifetimesport - also Sportarten wie Radfahren, Laufen oder Schwimmen, denen Menschen jeden Alters nachgehen können.

Das Fahrrad ist dabei das wichtigste Sportgerät der Männer. 38 Prozent treten regelmäßig in die Pedale. Vor allem Übergewichtige schwingen sich gerne in den Sattel und fahren deutlich häufiger Rad als Normalgewichtige. Auf Platz zwei und drei im Ranking der beliebtesten Männersportarten: Laufen und Schwimmen. Beim Fußball hingegen sehen deutsche Männer lieber zu: Nur acht Prozent der Befragten spielen aktiv das runde Leder. Geringer Beliebtheit erfreuen sich ebenfalls Kraftsport und Tennis. Auch am Trendsport Nordic Walking finden Männer wenig Freude: Nur fünf Prozent der Befragten mögen das Laufen mit Skistöcken.

Aktive Maßnahmen, um gesund zu bleiben (in Prozent der befragten Männer, die aktiv sind um gesund zu bleiben):
Lifetimesport: 84 Prozent
Gesunde Ernährung: 44 Prozent
Bewegung an der frischen Luft: 28 Prozent
Verzicht auf Drogenkonsum (z.B. Alkohol, Nikotin): 16 Prozent
Sonstige Sportarten: 8 Prozent
Wellness: 6 Prozent
Medizinische Vorsorge: 6 Prozent
Sonstiges gesundheitsbewusstes Verhalten: 12 Prozent

Neben sportlichen Aktivitäten spielt eine gesunde Ernährung eine wichtige Rolle, um Fit zu bleiben. Männer ernähren sich dabei gesünder, als ihr Ruf ist: Rund ein Drittel der Befragten isst täglich Obst und Gemüse - 50 Prozent zumindest häufig. Fastfood ist fast verpönt. Nur drei Prozent kehren regelmäßig bei Mc Donald´s & Co. ein.

Besonders jüngere Männer achten auf eine gesunde Ernährung. 53 Prozent der unter 44-jährigen, jedoch nur 36 Prozent der über 60-jährigen legen beim Essen Wert auf gesunde Kost wie Vollwert und Salat. Männern mit extremem Übergewicht (Adipositas) fällt es schwer, die Ernährung umzustellen und guten Vorsätzen Taten folgen zu lassen. Sie achten weniger auf gesunde Ernährung als Normalgewichtige. So essen beispielsweise drei Viertel der fettleibigen Männer regelmäßig Fleisch - hingegen tun dies nur rund zwei Drittel aller Befragten.

Genuss von Nahrungsmitteln (in Prozent aller Befragten):
Obst und Gemüse: 32 Prozent täglich, 50 Prozent häufig
Fleisch: 8 Prozent täglich, 59 Prozent häufig
Frische grüne Salate: 10 Prozent täglich, 53 Prozent häufig
Fettreduzierte Kost: 7 Prozent täglich, 28 Prozent häufig
Süßigkeiten: 3 Prozent täglich, 29 Prozent häufig
Zuckerreduzierte Kost: 6 Prozent täglich, 21 Prozent häufig
Bioprodukte aus biolog. Anbau: 1 Prozent täglich, 14 Prozent häufig
Fastfood: 0 Prozent täglich, 3 Prozent häufig

70 Prozent aller Männer gehen mindestens alle drei Jahre zum allgemeinen Gesundheitscheck zum Arzt. Die Bereitschaft zur ärztlichen Untersuchung steigt mit zunehmendem Alter. 91 Prozent der über 60-jährigen lassen sich mindestens alle drei Jahre auf Herz und Nieren untersuchen. Bei den Männern unter 44 geht nur etwas mehr als die Hälfte zum regelmäßigen Check.

Lediglich das Thema Aids spielt in allen Altersgruppen eine marginale Rolle: Nur knapp jeder zehnte Mann lässt alle drei Jahre einen HIV-Test machen.

Eher unbeliebt sind auch Krebsvorsorgeuntersuchungen. Obwohl Krebs zu den häufigsten Todesursachen bei Männern zählt, weigern sich 58 Prozent der Befragten, regelmäßig zur Untersuchung zu gehen. Vor allem Männer unter 44 Jahren ignorieren den Krebs, obwohl beispielsweise Prostata-Tumore bei rund 25.000 Deutschen jährlich diagnostiziert werden.

Männer, die sich aktiv um ihre Gesundheit bemühen, nehmen deutlich öfter an Vorsorgeuntersuchungen teil als Gesundheitsmuffel. Übergewichtige und Fettleibige sind sich der Gefahr ihrer Körperfülle bewusst: Sie gehen häufiger zu allgemeinärztlichen Checks und zu Herz-Kreislauf-Untersuchungen als Normalgewichtige.

Teilnahme an ärztliche Untersuchungen mindestens alle drei Jahre (in Prozent aller Befragten):
Allgemeinärztliche Checks
31-44 Jahre: 56 Prozent
45-59 Jahre: 73 Prozent
60-69 Jahre: 91 Prozent

Herz-Kreislauf-Untersuchungen
31-44 Jahre: 40 Prozent
45-59 Jahre: 66 Prozent
60-69 Jahre: 86 Prozent

Krebsvorsorge-Untersuchungen
31-44 Jahre: 18 Prozent
45-59 Jahre: 53 Prozent
60-69 Jahre: 73 Prozent

HIV-Tests
31-44 Jahre: 9 Prozent
45-59 Jahre: 10 Prozent
60-69 Jahre: 6 Prozent

WANC 06.04.05
Quelle: Studie Epicure in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut und dem Meinungsforschungsinstitut Forsa unter 1.000 deutschen Männern





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/06_04_maenner_gesund.php
powered by webEdition CMS