Selbst Rauchen für eine Zeit kann Diabetes fördern

Auch Menschen, die nur eine kurze Zeit geraucht haben oder rauchen, unterliegen einem deutlich höheren Risiko für Vorstufen eines  Diabetes als Nichtraucher. Wissenschaftler führen das darauf zurück, dass bei Rauchern die Empfindlichkeit gegen Insulin absinkt. Es wird also immer mehr Blutzucker benötigt, um den Körper und seine Organe ausreichend zu versorgen. Und das kann schließlich in den Diabetes führen - also einen Insulinmangel aufgrund einer abgeschwächten Wirksamkeit des Insulins.

Damit das eintritt, reichen bereits 5 bis10 Packungs-Jahre aus. Packungs-Jahre bezeichnet die Anzahl der Raucherjahre multipliziert mit der Zahl der täglich konsumierten Zigarettenpackungen. Wenn gesunde Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 40 Jahren diese Menge rauchten, dann lag ihr Risiko, Prädiabetes zu haben, doppelt so hoch wie bei denen, die nicht rauchten. „Eine mögliche Ursache für den Zusammenhang zwischen dem aktiven Rauchen und Prädiabetes ist die deutlich tiefere Insulinsensitivität bei aktiven Rauchern“, erklärt Stefanie Aeschenbacher vom Team, die die Studie durchgeführt hat.

Prädiabetes wurde als HbA1c-Wert zwischen 5,7 und 6,4 festgelegt. Insulinresistenz ist eine Vorstufe von Diabetes Typ 2, die Blutzuckerwerte sind leicht erhöht und es zeigen sich stark erhöhte Insulinwerte. Von 587 Studienteilnehmern hatten 231 (27 Prozent) einen Prädiabetes. In der Gruppe der Prädiabetiker waren 29 Prozent aktive Raucher, in der Gruppe der Patienten mit Blutzuckerwerten im Normalbereich waren nur 19 Prozent aktive Raucher. Das Rauchen von Zigaretten ist im übrigen für beinahe 80 Prozent der frühen kardiovaskulären Krankheiten und deren Sterblichkeit verantwortlich.

Berliner Ärzteblatt 03.09.2012/ Quelle: ESC Abstract P4969: Aeschbacher et al, Current smoking in young and healthy adults.





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/rauchen_03_09_12.php
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