Bei Typ-2-Diabetikern gehören Hypoglykämien zum Alltag. Doch die können erhebliche Folgen nach sich ziehen. Eine Studie hat nun untersucht, ob langwirksame Insulinanaloga das Risiko für Unterzuckerungen vermindern können.
Die Deutsche Diabeteshilfe sagt: „Jeder Diabetiker, der mit Tabletten oder Insulin behandelt wird, kann eine Unterzuckerung bekommen. Leichte Unterzuckerungen gehören zum Alltag." In Zahlen bedeutet das: Geschätzt treten bei ca. 14% der Typ-2-Diabetiker schwere Unterzuckerungen auf. Bei diesen Patienten wächst die Häufigkeit und Gefährlichkeit von Hypoglykämien u.a. mit dem Alter und der Dauer der Erkrankung sowie der Dauer der Insulintherapie.
Bei einer stärkeren Unterzuckerung kann der Zuckermangel im Gehirn zu Konzentrations-, Sprach- oder Sehstörungen, Schwindel, Krämpfen oder sogar Bewusstlosigkeit führen. Dann können sich die Patienten/innen oft nicht mehr selbst helfen.
US-amerikanische Ärzte und Diabetesexperten haben die Daten von 575.008 Patienten im Zeitraum von Januar 2007 bis Juli 2019 im Alter von über 65 Jahren (Durchschnittsalter 74,9) ausgewertet, die mit langwirksamen Insulinanaloga oder normalem Insulin (NPH-Insuline) behandelt wurden.
Demnach traten in der Gruppe der mit Insulin behandelten Patienten Notfälle oder Krankenhauseinweisungen als Folge einer Hypoglykämie 26,64 pro 1000 Patientenjahre (das ist eine Maßzahl, mit der Ergebnisse vergleichbar gemacht werden, sie berücksichtig die Zahl der untersuchten Patienten und die Dauer der Beobachtungszeit). In der Gruppe der mit langwirksamen Insulinanaloga behandelten Patienten betrug diese Maßzahl 17,37.
Die Studie errechnet eine vermindertes Risiko für einen Notfalleinsatz oder die Einweisung ins Krankenhaus um 29%. Besonders wirksam zur Verhinderung einer Hypoglykämie durch langwirksame Insulinanaloga stellte sich die Gruppe der 69-87jährigen heraus. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass eine andere Studie keinen solchen erheblichen Unterschied gefunden hätte. Sie führen das aber darauf zurück, dass in der anderen Studie viel jüngere Patienten untersucht worden waren.
3.3.2021/cs/Quelle: JAMA Intern Med.