Krafttraining ist eine effektive Präventionsmaßnahme gegegn Diabetes (Foto: stck.xchng Image ID: 1272846)
Krafttraining ist eine effektive Präventionsmaßnahme gegegn Diabetes (Foto: stck.xchng Image ID: 1272846)
> Gewichte stemmen senkt Diabetesrisiko
Wer sein Risiko senken will, an Diabetes zu erkranken, der sollte Gewichte heben. Dieses Training kann das Erkrankungsrisiko um bis zu 34% senken. Allerdings: Noch effektiver gelingt der Schutz, wenn man die Sportarten Gewichtheben und Ausdauersport kombiniert.

Tatsächlich versprachen Untersuchungen bisher vor allem denjenigen, die Ausdauersport wie schnelles Gehen oder Laufen betrieben, einen Vorbeugeeffekt gegen eine Diabeteserkrankung. Doch nun haben Wissenschaftler der Harvard School of Public Health (HSPH) und der Universität von Süd-Dänemark herausgefunden, dass auch das Stemmen von Gewichten durchaus helfen kann. Ernährungswissenschaftler beobachteten dazu 32.002 Männer in den Jahren 1990 bis 2008. In dieser Zeit traten 2278 neue Fälle von Diabetes auf.

Die Wissenschaftler teilten die Männer in verschiedene Gruppen ein, abhängig von der Zeit, die sie mit Gewichtstraining verbrachten: 1 bis 59 Minuten, 50 bis 149 Minuten und mehr als 150 Minuten jeweils pro Woche. Im Vergleich mit Leuten, die kein Training absolvierten, sank ihr Erkrankungsrisiko je nachdem, wie viel sie trainierten um 12% (Gruppe 1), 25% (Gruppe 2) und 34%(Gruppe 3).

Für Ausdauersport ermittelten sie ebenfalls eine Reduzierung des Risikos, das von der Intensität bzw. der Dauer des Trainings abhing. In den drei Zeitgruppen betrug es 7% (Gruppe 1), 31% (Gruppe 2) und 52% (Gruppe 3). Die Zahlen zeigen, dass Ausdauersport vor allem dann wirkt, wenn er über eine längere Zeit hinweg ausgeübt wird.

Am meisten verringerte das Risiko, an Diabetes zu erkranken, aber die Kombination beider Sportarten. Die Sportcracks, die jeweils wöchentlich über 150 Minuten sowohl Gewicht hoben als auch Ausdauertraining, hatten ein um 59% reduziertes Erkrankungsrisiko.

Warum beide Sportarten das Diabetesrisiko senken, erklären die Ernährungswissenschaftler mit zwei Effekten. Der erste: Es bildet sich mehr Muskelmasse, die in der Lage ist, mehr Blutzucker aufzunehmen und zu verarbeiten. Der zweite: Die Insulinsensiblität steigt, was bedeutet, dass Zucker besser und schneller verbrannt werden kann, was den Blutzuckerspiegel senkt. Im übrigen: Obwohl die Studie nur mit Männern durchgeführt wurde, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sie genauso für Frauen gilt.

Berliner Ärzteblatt 09.08.2012/ Quelle: Arch Intern Med., doi:10.1001/archinternmed.2012.3138
 
 
 
 
 
 
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