Ein normales Gewicht schützt nicht immer vor Diabetes

Übergewicht ist ein Risikofaktor für Diabetes Typ-2. Doch wer gedacht hat, dass ein normales Gewicht immer vor der Zuckererkrankung schützt, sieht sich getäuscht. Eine bestimmte Vorstufe zum Diabetes - die sogenannte Insulinresistenz – betrifft auch Menschen mit normalem Gewicht. Gezeigt hat das eine Studie mit Frauen. Dabei litt jede fünfte Frau mit Normalgewicht unter einer schlechten Verarbeitung von Zucker.
 
Grundsätzlich stimmt es, dass mit jedem Kilogramm zusätzlichem Körpergewicht das Risiko zunimmt, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Doch eine Studie mit 289 normalgewichtige Frauen zwischen 17 und 56 Jahren macht ein Umdenken erforderlich. Zwar litt keine der Frauen unter Typ-2-Diabetes. Doch bei 22,5% wurde eine Insulinresistenz fest gestellt. Bei dieser sind die Blutzuckerwerte bei nüchternem Magen nicht erhöht. Der Körper benötigt jedoch mehr Zeit, um nach einer Mahlzeit den Zucker zu verwerten.
 
Nach Ansicht von Ärzten gibt es mehrere Möglichkeiten, warum selbst Normalgewichtige an Insulinresistenz erkranken können: die genetische Veranlagung, eine Schwangerschaftsdiabetes der Mutter, ein niedriges Geburtsgewicht oder hormonelle Faktoren und das Alter. In der Studie hatten über 50jährige häufiger eine Insulinresistenz als die unter 50jährigen.


Berliner Ärzteblatt 08.02.11/ Quelle: L. Moltz, R. W. Holl - Primäre und sekundäre Insulinresistenz: Konzentrationen von Glukose und Insulin bei normgewichtigen, anscheinend gesunden Probandinnen, Diabetologie 2010; 5: 372-378, DOI 10.1055/s-0030-1262712





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/gewicht-diabetes-08-02-11.php
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