Typ-2-Diabetes: Ungesunde Ernährung ist Hauptursache

Das Entstehen von Typ-2-Diabetes hängt eng mit der Ernährung zusammen. Eine neue, weltweit durchgeführte Studie zeigt nun auf, wie groß der Einfluß einer ungesunden Ernährung auf Typ-2-Diabetes tatsächlich ist: 70,3% aller Erkrankungsfälle sind auf eine ungesunde Ernährung zurück zu führen.


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) wußte schon 2017 über Faktoren, die das Diabetesrisiko erhöhen, zu berichten: „Zu den Ursachen zählen neben mangelnder körperlicher Aktivität und einem zunehmend sitzenden Lebensstil auch ungünstige Ernährungsgewohnheiten. Für die Prävention spielt daher die Identifikation von Ernährungsfaktoren eine wichtige Rolle." Gleichzeitig berichtete die Gesellschaft: „Eine Meta-Analyse zeigt: Vollkorngetreide, Obst und Milchprodukte sind mit einem geringeren Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 assoziiert, während rotes Fleisch, verarbeitetes Fleisch und zuckergesüßte Getränke das Risiko dafür offenbar erhöhen." Dass es aber nicht ganz so einfach ist, räumte auch die DGE ein: „Der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit ist jedoch sehr komplex, denn Verbraucher verzehren keine einzelnen Nährstoffe, sondern individuell zusammengestellte Lebensmittel."


Zu wenig Vollkorn, zu viel Wurst und Fleisch
Eine Studie der Tufts Universität in Boston, USA, könnte jetzt dabei helfen, die Zusammenhänge aufzuklären. Ernährungswissenschaftler haben Daten aus 184 Ländern der Jahre 1990 bis 2018 ausgewertet.
Es stellte sich heraus, dass über 70% der neu diagnostizierten Typ-2-Diabetes-Fälle auf einer schlechten Ernährung basierten.


Als häufigste Ernährungsfehler wurden unzureichender Verzehr von Vollkornprodukten (26,1%), zu viel raffinierter Reis und weißes Mehl (24,6%) und übermäßiges Essen von verarbeitetem Fleisch, Wurstwaren etc. (20,3%), ermittelt. Die angegebenen Prozentzahlen sind Durchschnittswerte, tatsächlich schwankte die Häufigkeit der einzelnen Faktoren in den Regionen und war darüber hinaus abhängig vom Alter, ob Mann oder Frau, Stadt oder Land und dem Einkommen.


Was man zu sich nehmen sollte und was besser nicht
Neben den drei oben genannten ergaben sich folgende Faktoren, die das Diabetesrisiko beeinflussen: zu viel rotes Fleisch, zu wenig Joghurt, überhöhter Genuss von gezuckerten Getränken und Lebensmitteln sowie Kartoffeln, zu wenig frisches Obst, Nüsse sowie Samen und nicht-stärkehaltiges Gemüse und zu viel Fruchtsäfte.


Dass die Ernährung so einen hohen Einfluß auf die Entstehung von Typ-2-Diabetes hat, überraschte selbst die Wissenschaftler. Bisher hätten Studien einen Anteil von 40% angegeben, den die Ernährung zur weltweiten Typ-2-Diabetes-Welle beiträgt.


Wie sieht eine optimale Ernährung aus
Die Tufts Universität hat für elf Faktoren die optimalen Aufnahmemengen am Tag zusammen gestellt:
Frisches Obst: 300 Gr./Tag
nicht-stärkehaltiges Gemüse: 300 Gr./Tag
Nüsse und Samen: 20,3 Gr./Tag
Vollkorn: 90 Gr./Tag
Joghurt: 87,1 Gr./Tag
Kartoffeln: 0 Gr./Tag
raffinierter Reis und weißes Mehl: 0 Gr./Tag
verarbeitetes Fleisch: 0 Gr./Tag
Rotes Fleisch: 14,3 0 Gr./Tag
Gesüsste Getränke und Lebensmittel: 0 Gr./Tag
Fruchtsäfte: 0 Gr./Tag


2.5.2023
Quelle: Nature, Tufts


 





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/ernaherung-diabetes-02-05-2023.php
powered by webEdition CMS