Anthocyane, Farbstoffe, die die Blaubeeren blau machen, lassen das Risiko einer Diabeteserkrankung sinken (Foto: birgitH/ pixelio.de)
Anthocyane, Farbstoffe, die die Blaubeeren blau machen, lassen das Risiko einer Diabeteserkrankung sinken (Foto: birgitH/ pixelio.de)
> Anthocyane bieten Schutz vor Typ-2-Diabetes

Sie nennen sich Flavonoide und sind Pflanzenstoffe. Sie befinden sich häufig in den Randschichten oder äußeren Blättern der Pflanzen und gelten als die reinsten Gesundherhalter. Sie sollen beispielsweise gegen bestimmte Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und Entzündungen wirksam sein. Eine spezielle Art der Flavonoide sind z.B. die Anthocyane, die den Pflanzen ihre Farbigkeit schenken. Eine Studie sagt jetzt, dass Menschen, die viele Anthocyane zu sich nehmen, besser gegen das Entstehen von Diabetes geschützt sind.

Untersucht wurden 1997 Frauen im Alter zwischen 18 und 76 Jahren. Bei diesen Frauen wurde die Aufnahme der verschiedenen Arten von Flavonoiden erfasst. Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen, die am meisten Anthocyane, das sind die roten, violetten und blauen Pflanzenfarbstoffe - zu finden in Beerenobst, roten Weintrauben und anderen rot- oder blaugefärbten Obst- und Gemüsesorten - und Flavone, das sind gelbe Pflanzenstoffe - zu finden in Kräutern wie Petersilie und Thymian sowie Sellerie, zu sich genommen hatten, eine geringere Insulinresistenz aufwiesen. Eine hohe Insulinresistenz wird als Vorstufe zum Diabetes angesehen.

Diejenigen, die mit ihrer Nahrung vor allem Anthocyane verzehrt hatten, litten viel weniger unter chronischen Entzündungsvorgängen. Das sind Prozesse, die als Ursache für das Entstehen einiger schwerer Erkrankungen gelten: Diabetes, Übergewicht, Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Krebs. "Wer am meisten Pflanzenfarbstoffe konsumiert hatte, hatte erhöhte Werte eines bestimmten Proteins, das einige metabolische Vorgänge reguliert, darunter auch den Blutzuckerspiegel," betont Prof. Aedin Cassidy, der die Untersuchung durchgeführt hat.

Das Protein ist im übrigen Adiponectin. Dieses Protein arbeitet beim Lipid- und Glukosstoffwechsel mit. Vor allem erhöht es die Bereitschaft von Gewebe, Insulin aufzunehmen. Bei niedrigen Adiponectin-Spiegeln im Blut steigt die Gefahr für Diabetes und die koronare Herzkrankheit.


Berliner Ärzteblatt 21.01.2014/ Quelle: J. Nutr.

 
 
 
 
 
 
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