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Gut lachen haben Menschen, bei denen eine Senkung des HDL-Cholesterins das Herz schützt (Foto: Stock photo)
> “Gutes” Cholesterin ist nicht immer gut für die Gesundheit
HDL, das sogenannte gute Cholesterin,
zu erhöhen und gleichzeitig LDL, das sogenannte schelchte Cholesterin,
zu vermindern, kann helfen, die Herzgesundheit zu verbessern. Doch
diese Gleichgung geht nicht immer auf. Bei einer bestimmten Gruppe von
Patienten können hohe HDL-Werte zu Brustschmerzen, Herzattacken und
sogar dem Tod führen.
Dass HDL (High Density Lipoprotein) etwas Gutes für die Gesundheit ist,
das hören und lesen wir überall. Doch anscheinend wirken diese als gut
für den Körper attestierten Blutfette nicht bei jedem in gleicher
Weise. “Irgendwie ist es kaum zu verstehen, dass das gute Cholesterin
zu erhöhen, wovon wir dachten, dass es schützt, zu negativen
Konsequenzen bei manchen Menschen führt,” wundert sich Dr. James
Corsetti, Professor an der University of Rochester Medical Center.
“Tatsächlich haben wir heraus gefunden, dass ein hohes HDL-Cholesterin
bei manchen Patienten mit Risiken verbunden ist.” Corsetti führt eine Studie durch, bei der die Wirkung eines neuen
Medikaments mit Namen Torcetrapib untersucht wird. Das Mittel kommt von
der Firma Pfizer und soll das HDL im Blut anheben. Bereits 2006 wurdei
die Studie unterbrochen, weil im Zusammenhang mit der Einnahme
überraschend viele Herz-Kreislauf-Vorfälle und sogar Todesfälle
auftraten. Die Gründe dafür waren aber nicht klar. Kein Wunder, dass Corsetti und seine Kollegen nun alles daran setzten,
diejenigen Patienten zu identifizieren, die nicht von der HDL-Erhöhung
profitierten. Sie haben sie gefunden. Hoch-Risiko-Gruppen sind solche,
die hohe Werte von C-reaktivem-Protein (CRP) und gleichzeitig von HDL
besitzen. CRP dient in der Medizin als Marker für Entzündungsvorgänge –
beispielsweise Infektionskrankheiten, Pankreatitis
(Bauchspeicheldrüsenentzündung), rheumatische Beschwerden,
Darmerkrankungen, akuter Herzinfarkt - im Körper. Betroffen davon sind
gar nicht so wenige. Unter den Studienteilnehmern waren es etwa 20
Prozent. Einfluß nehmen auch noch zwei genetische Faktoren. Die Ergebnisse der Studie soll es erleichtern, diejenigen Patienten
herauszufiltern, denen eine HDL-Erhöhung auch wirklich nutzt, um das
Herz zu schützen. Für die Wissenschaftler ist das ein weiterer Schritt
in Richtung personalisierte Medizin. Im übrigen: Pharmaunternehmen betrachten Medikamente zur Erhöhung von
HDL-Werten als große Zukunftschance. Deshalb beshäftigen sich auch
anderen Firmen - wie Merck mit dem Produkt Anacetrapib – mit diesem
Krankheitsfeld. Auch deshalb ist es für diese Firmen wichtig, mögliche
Risikogruppen erkennen zu können, um den Erfolg ihrer Produkte nicht zu
gefährden. 

 WANC 27.05.10, Quelle: Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology, EurekAlert
 
 
 
 
 
 
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