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Butter - oft gescholten als Cholesterinbombe, doch es scheint, dass wir unsere Einstellung zu Ernährungsfetten überdenken müssen (Foto: Stock photo)
> Überraschung: Butter erhöht Blutfette weniger als Olivenöl
Ein hoher Blutfettwert erhöht
normalerweise den Cholesterinanteil im Blut. Und das wiederrum führt zu
einem höheren Risiko, an Atherosklerose und Herzinfarkt zu erkranken.
Und jetzt kommt die Überraschung: Butter führt wissenschaftlichen
Erkenntnissen zur Folge zu einem geringeren Anstieg der Blutfettwerte
als Olivenöl, Rapsöl oder Leinsamenöl. Das zeigte sich insbesondere bei
Männern ganz deutlich, während sich der Zusammenhang bei Frauen nur
schwach darstellte.
Das dürfte einmal wieder ein Fall für die Ernährungslügen sein. Denn
bisher wurde Butter zum reinsten Herzinfarkt- und Blutgefäßeschreck
hoch stilisiert. Doch damit könnte es jetzt vorbei sein.
Wissenschaftler der Universität von Lund haben nämlich heraus gefunden,
dass Butter die Blutfette nur wenig ansteigen lässt. Warum das so ist? Rund 20 Prozent der Butter besteht auf kurz- und
mittellangen Fettsäuren. Diese nutzt der Körper direkt zur
Energiegewinnung und deshalb beeinflussen sie den Blutfettwert nur zu
einem ganz geringen Ausmaß. Sie sind nach Ansicht der schwedischen
Forscher deshalb die guten Fettsäuren. “Wir spekulieren auch darüber, ob die Darmzellen Butter lieber als die
Fettsäuren von Pflanzenölen speichern. Allerdings führt Butter zu einem
leicht erhöhten Anteil von freien Fettsäuren im Blut, was den Körper
belastet,” erklärt Julia Svensson, eine der beteiligten
Wissenschaftlerinnen. Der “Butter-Effekt” zeigt sich besonders bei Männern – weniger bei
Frauen. Was Svensson zu der Erkenntnis führt: “Unsere Ergebnisse
liefern ein nuancierteres Bild verschiedener Ernährungsfette. Olivenöl
ist ausgiebig untersucht und seine Vorteile wurden oft beschrieben.
Dass Butter das Cholesterin über einen langen Zeitraum hinweg ansteigen
lässt, wissen wir auch. Aber die kurzfristigen Effekte kennen wir noch
kaum. Olivenöl ist sicher gut, aber es gibt Hinweise, dass die
unterschiedlichen Ernährungsfette verschiedene Vorteile besitzen.” Dass das aber nicht an einer vernünftigen Ernährung und ausreichend
Bewegung vorbei führt, hebt Svensson hervor: “Wenn wir große Mengen
essen und diesen nicht wieder verbrennen, nehmen wir zu. Und haben
zudem das Risiko langfristig verschiedene Krankheiten zu entwickeln.” WANC 09.02.10, Quelle: Lund Universität, Schwedischer Forschungsrat
 
 
 
 
 
 
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