Straßenverkehrslärm: Schlechter Schlaf und starke Belästigung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat kürzlich Lärm als genauso schädlich bezeichnet wie Luftverschmutzung. Lärm schädige sowohl die psychische wie die physische Gesundheit. Eine neue Studie belegt nun, dass Menschen, die dem Lärm von Straßenverkehr ausgesetzt sind, diesen als stark belästigend empfinden und dadurch in ihrer Nachtruhe gestört werden. Beide Beeinträchtigungen können sich empfindlich auf die Gesundheit auswirken.

Die Wissenschaftler untersuchten ein Gebiet in Georgia im Großraum der Städte Atlanta, Sandy Springs und Alpharetta. Dieses Gebiet ist stark bewohnt und verfügt über ein sehr gut ausgebautes Straßennetz. Dr. James B. Holt vom National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion, Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, der die Studie durchgeführt hat, sagt, dass sich  9,5% der Menschen von dem Lärm des Straßenverkehrs gestört und belästigt fühlen. Bei 2,5% sorgt der Lärm für einen unruhigen, unterbrochenen und gestörten Schlaf. Wer diesen Straßenlärm über einen längeren Zeitraum ertragen müsse, erleide eher eine Herzinfarkt, und bekomme eher Bluthochdruck. Der nächtlichen Geräusche verminderten die Schlafqualität und führten zu Schlaflosigkeit und einer morgendlichen Müdigkeit.

Welche gesundheitlichen Folgen Menschen ertragen müssen, die hohen Lärmpegeln ausgesetzt sind, hat auch das Umweltbundesamt erforscht. So wurden als Langzeitfolgen chronischer Lärmbelastung neben Gehörschäden auch erhöhte Blutfette und Blutzucker sowie veränderte Gerinnungsfaktoren ausgemacht. In der Folge entstanden vermehrt Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie  arteriosklerotische Veränderungen („Arterienverkalkung”), Bluthochdruck und andere Herzkrankheiten, einschließlich Herzinfarkt. Beispielsweise erlitten Männer in Wohnungen mit einem durchschnittlichen Geräuschpegel über 65 Dezibel um 20 bis 30% häufiger einen Herzinfarkt als Männer in Wohnungen unter 60 Dezibel. Vor allem konnte das Umweltbundesamt eine Beziehung zwischen Lautstärke und deren Dauer sowie der Gesundheitsbelastung herstellen. Je lauter der Lärm und je länger er andauerte, desto größer wurde das Risiko für einen Herzinfarkt oder andere Erkrankungen.

Berliner Ärzteblatt 11.09.2012/ Quelle: American Journal of Preventive Medicine, Volume 43, Issue 4





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/laerm_11_09_12.php
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