Idealbild dünn sein: Nicht unbedingt lebensverlängernd
> Zu Dicke oder zu Dünne leben gefährlich

Ein viel zu hohes oder ein viel zu geringes Gewicht birgt erhebliche Risiken. Denn Menschen mit Untergewicht und Fettleibigkeit sterben im Vergleich zu leicht Übergewichtigen früher.

Amerikanische Wissenschaftler brachten die Anzahl der Todesfälle in Verbindung mit Untergewicht, Übergewicht und Fettleibigkeit. Während Übergewicht nicht mit einer vermehrten Sterblichkeitsrate einhergeht, wurde ein konstantes Untergewicht und Fettleibigkeit jedoch als Risiko für einen frühzeitigen Tod beurteilt, berichtet Diplom-Oecotrophologin Ann-Margret Heyenga von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik.

Die Daten basieren auf den national repräsentativen Studien NHANES (National Health and Nutrition Examination Survery – Nationale Umfrage zur Untersuchung von Gesundheits- und Ernährungszustand) I (1971 - 1975), II (1976 – 1980) und III (1988 – 1994) mit Nachuntersuchungen bis zum Jahr 2000.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Resultat, dass Fettleibige (BMI > 30) und Untergewichtige (< 18,5) ein erhöhtes Mortalitätsrisiko haben. Die Sterblichkeitsrate bei den Übergewichtigen mit einem BMI von 25 bis 30 ist dagegen am niedrigsten. Dieses Ergebnis führen die Forscher auf die verbesserte medizinische Versorgung – besonders bei kardiovaskulären Erkrankungen – und das fortgeschrittene Gesundheitswesen zurück.

Dennoch sind gesundheitliche Risiken, die mit Übergewicht einhergehen und wissenschaftlich bewiesen sind, nicht zu verharmlosen, betont Ernährungswissenschaftlerin Ann-Margret Heyenga. Übergewicht ist weiterhin ein deutlicher Risikofaktor für Diabetes mellitus Typ 2.

Während ältere Menschen häufig von ein paar Kilos mehr profitieren können, verbinden Ernährungsmediziner Fettleibigkeit bei jüngeren Menschen mit einem deutlich höheren Mortalitätsrisiko. Entgegen den Empfehlungen zeigt die Studie ein vermehrtes Auftreten von Untergewicht – und damit verbundenes Mortalitätsrisiko - bei älteren Menschen (über 60 Jahre).

Auf welche konkreten Ursachen die Todesfälle zurückzuführen sind geht die Studie nicht ein, sondern bezieht sich lediglich auf die Anzahl der Todesfälle. Es ist zu vermuten, dass Untergewicht beziehungsweise Fettleibigkeit mit verschiedenen Begleiterkrankungen wie Krebserkrankungen, AIDS beziehungsweise Schilddrüsenunterfunktion oder Hirnerkrankungen einhergehen, die die erhöhte Sterblichkeit mit beeinflussen können, erklärt Heyenga.

WANC 23.05.05

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