Überfunktion der Schilddrüse: Anzeichen sind Nervosität und Gewichtsverlust

An einer Überfunktion der
Schilddrüse erkranken vor allem Frauen und ältere Menschen.
Erste Anzeichen können Nervosität und der Verlust von
Gewicht sein. Allerdings wird die Erkrankung oft falsch gedeutet und
so erhalten Patienten Psychopharmaka anstatt einer
Schilddrüsentherapie.


Wer häufig nervös ist, unter
Stimmungsschwankungen leidet und aus scheinbar unerklärlichen
Gründen Gewicht verliert, leidet möglicherweise an einer
Überfunktion
der Schilddrüse
. Auch Schlafstörungen, übermäßiges
Schwitzen und Herzrasen können typische Symptome sein.



Daneben gibt es noch eine Reihe
weiterer Krankheitszeichen, die aber weniger eindeutig sind, zum
Beispiel Zittern, Durchfall oder Zyklusstörungen. Auch brüchige
Fingernägel und Haare sowie Haarausfall gehören dazu.
Welche Symptome im Einzelfall auftreten, ist individuell verschieden.
Bei älteren Menschen sind sie oft schwächer ausgeprägt
und nur einzelne Zeichen einer Überfunktion können
auftreten. So leiden ältere Menschen manchmal unter Müdigkeit,
Darmverstopfung oder trockener Haut.



Bei einer Überfunktion schüttet
die Schilddrüse im Hormone im Überfluss aus. Die Folge
davon ist, dass die Stoffwechselprozesse im ganzen Körper
übermäßig angeheizt werden. Allerdings ist
Schilddrüsenüberfunktion nicht gleich
Schilddrüsenüberfunktion. Die beiden häufigsten Formen
sind die immunbedingte Schilddrüsenüberfunktion
(Immunhyperthyreose)
sowie die so genannte Autonomie.



40 Prozent aller
Schilddrüsenüberfunktionen sind eine Immunhyperthyreose. An
ihr erkranken Frauen fünfmal häufiger als Männer, am
häufigsten sind Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr
betroffen. Sie wird durch eine Fehlsteuerung der körpereigenen
Abwehrstoffe hervorgerufen.



An einer Autonomie leiden meist
Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Sie macht bei älteren
Menschen etwa 70-80 Prozent aller Überfunktionen aus. Diese
Krankheit entsteht durch autonome („unabhängige") Zellen,
die nicht mehr auf die entsprechenden Steuerungsmechanismen reagieren
und dadurch verstärkt Hormone ausschütten.



Wegen der ausgeprägten psychischen
Symptome werden Schilddrüsen-Patienten nicht selten
fälschlicherweise mit Psychopharmaka behandelt. Durch eine
Bestimmung der Hormonwerte im Blut kann der Verdacht auf eine
Überfunktion aber leicht bestätigt oder ausgeschlossen
werden.



„Im Übrigen beugt man
Fehlfunktionen der Schilddrüse
am besten vor, wenn man schon in der Kindheit und Jugend ausreichend
Jod über die Nahrung zu sich nimmt", empfiehlt Prof.
Otto-Albrecht Müller vom Berufsverband Deutscher Internisten.
Bei Erwachsenen liegt die empfohlene Jod-Menge bei
180-200 Millionstel Gramm täglich. Jodiertes Speisesalz und
Seefische sind gute Jod-Lieferanten.



WANC 22.08.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/22_08_schilddruese.php
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