Herz kann sich selbst regenerieren

Wissenschafter des
University College London haben nachgewiesen, dass Zellen der äußeren
Schicht des Herzens in das Innere des versagenden Organs wandern und
dort Schädigungen beheben können.


Diese Wanderung von
Vorläufer-Zellen wird durch das Protein Thymosin ß4
kontrolliert. Dieses Protein ist bereits dafür bekannt, den
Verlust an Muskelzellen nach einem Herzanfall zu verringern. Die
aktuelle Entdeckung macht den Einsatz dieses Proteins zur Entwicklung
effektiverer Behandlungsansätze gegen Herzerkrankungen denkbar.



Vorläufer-Zellen ähneln
mit ihrem Potenzial den Stammzellen, die sich in verschiedene Arten
von erwachsenem Gewebe verwandeln können. Bisher wurde
angenommen, es gäbe keinen Bestand dieser Zellen im Herzen.
Vielmehr wurde davon ausgegangen, dass die für eine Reparatur
erforderlichen Zellen aus dem Knochenmark stammten.



Jetzt wurde erstmals
nachgewiesen, dass diese Zellen direkt im Gewebe des Herzens
vorkommen. Die Forscher entdeckten, dass unter dem Einfluss von
Thymosin ß4 Vorläufer-Zellen aus den äußersten
Schichten dazu stimuliert werden können, neue Blutgefäße
zu bilden. Eine Untersuchung zeigte, dass die Vorläufer-Zellen
ohne Thymosin ß4 nicht in die tieferen Schichten des Herzens
gelangten und nicht zu den Zellen wurden, die erforderlich sind, um
gesunde Blutgefäße und ein entsprechendes Muskelgewebe
auszubilden.



Durch die Behandlung mit
Thymosin ß4 verfügten auch die Zellen von ausgereiften
Herzen über das gleiche Potenzial gesundes Herzgewebe zu bilden
wie embryonale Zellen. Betonen die Wissenschaftler: "Unsere
Studie hat gezeigt, dass die Regeneration von Blutgefäßen
auch bei den Herzen Erwachsener möglich ist. Wenn es uns
gelingt, die Vorläufer-Zellen dazu zu bringen, das angebotene
Thymosin ß4 zu nutzen, dann könnte ein neuer
Behandlungsansatz direkt auf den eigenen Zellen der Patienten
basieren."



21.11.06/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/21_11_thymosin.php
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