Restless Legs Syndrome: Manchmal helfen Massagen und Bewegung
> Wenn die Beine keine Ruhe finden
Laut einer Studie leiden 1,3 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland an Restless Legs Syndrome (RLS) - also rund 870.000 Menschen. Doch nur die wenigsten Patienten werden korrekt diagnostiziert.

Das Restless Legs Syndrome (RLS) ist eine neurologische Bewegungsstörung, die den Schlaf und die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Charakteristisches Merkmal von RLS, das auch als Ekbom-Syndrom bekannt ist, ist der Drang, die Beine zu bewegen. Dieser Drang wird von schmerzhaften oder unangenehmen Empfindungen in den Beinen begleitet, die meist dann auftreten, wenn sich der Körper im Ruhezustand befindet. Bewegung kann die Schmerzen zeitweilig lindern. Die Beschwerden treten vorwiegend abends/nachts auf. 

"Es herrscht ein Mangel an Verständnis bezüglich RLS. Viele Leute können die Symptome dieser Erkrankung nicht zuordnen", sagt Lilo Habersack, Vorstandsvorsitzende der RLS e.V. "Menschen, die an RLS leiden, haben Schwierigkeiten, ihrem Arzt die Symptome genau zu schildern. Sie werden folglich nicht oder falsch diagnostiziert und
leiden weiter."

Die Hauptmerkmale von RLS sind:


  • Der unbewusste Drang, die Beine zu bewegen, sowie unangenehme Empfindungen tief in den Beinen (und manchmal in den Armen). Diese Symptome werden von Patienten als Ziehen, Kribbeln, Brennen oder Zerren beschrieben.
  • Verschlimmerung der Symptome im Ruhezustand, besonders nachts und im Liegen. Je länger der Ruhezustand dauert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Symptome auftreten und desto stärker sind sie.
  • Die Symptome können sehr unangenehm sein und den Schlaf, die Arbeit, das Reisen und andere alltägliche Aktivitäten beeinträchtigen.
  • Kurzzeitige Milderung der Symptome durch Bewegung der Beine. Bewegungen können eine komplette oder teilweise Linderung verschaffen, die in der Regel nur so lange dauert, wie die Bewegungen fortgesetzt werden.

Laut einer kürzlich durchgeführten europäischen Umfrage ist das Wissen über RLS in der Bevölkerung recht gering. Nur einer von sechs Erwachsenen (17 Prozent) in der Bevölkerung gab an, von RLS gehört zu haben. Die Befragung wurde an 5.014 Erwachsenen in fünf europäischen Ländern durchgeführt.

Die Ergebnisse der Umfrage stimmen mit den Resultaten der Studie "RLS Epidemiology, Symptoms and Treatment" (REST) überein, der größten und umfassendsten Studie über die Häufigkeit, das Krankheitsbild und die Diagnose von RLS in europäischen Ländern und den USA. Von den in der REST-Studie befragten Personen zogen 81 Prozent einen Arzt zu Rate; von diesen erhielten 75 Prozent eine Diagnose aufgrund ihrer Symptome, aber nur 8,3 Prozent wurden korrekt mit RLS diagnostiziert. Bei den falsch diagnostizierten Patienten wurden die Symptome Beschwerden wie Durchblutungsstörungen oder Arthritis zugeschrieben. 


Die Therapie des RLS kann durch Massagen, Wechselbäder, Bewegung oder Gymnastik der Beine ein (Kniebeugen, Treppensteigen, Fahrradfahren) erfolgen. Eine Linderung der Symptome können auch bestimmte Medikamente erzielen. Da man annimmt, das RLS durch eine Fehlsteuerung des Botenstoffes Dopamin im Gehirn entsteht, werden Dopamin-Präparate eingesetzt.Diese Medikamente müssen jedoch sehr individuell bei jedem einzelnen Patienten eingestellt werden.

WANC 20.09.04

 
 
 
 
 
 
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