Extremes Übergewicht: Ausgewogene Ernährung und Bewegung bringen weniger als eine Verkleinerung des Magens
> Operation: Effektiv Gewicht bei Adipositas-Patienten senken
Der anscheinend beste Weg, das Gewicht von schwer übergewichtigen (adipösen) Patienten langfristig zu reduzieren, ist ein operativer Eingriff. Der wirkt langfristig effektiver als ein ausgewogener Ernährungsplan und viel Bewegung.

Über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg beobachteten die Forscher des Sahlgrenska University Hospitals die Gewichtsentwicklung von 1.276 adipösen Patienten. 655 von Ihnen ließen sich operativ behandeln, während 621 an einem klinischen Ernährungs- und Bewegungsprogramm teilnahmen.

Nach Ablauf des ersten Jahres zeigte sich, dass die Gruppe, die eine Operation hatte vornehmen lassen, durchschnittlich 28 Kilogramm abgenommen hatte. Dies entspricht einem Gewichtsverlust von 25 Prozent. Zehn Jahre später hatte diese Gruppe ihr Gewicht nicht nur gehalten, sondern um weitere 16 Prozent reduziert.

"Auf Grund unserer Ergebnisse konnten wir feststellen, dass nur durch eine chirurgische Intervention eine nachhaltige Gewichtsreduzierung und eine Verbesserung der Lebensqualität bei stark fettleibigen Patienten erzielt werden konnte. Denn bei der Kontrollgruppe hatte sich nach einem Jahr bezüglich Gewicht und Lebensqualität nichts verändert. Und in den darauf folgenden zehn Jahren mussten wir sogar eine Gewichtszunahme von 1,6 Prozent feststellen", erklärte Studienleiterin Marianne Sullivan.

Die Forscher ermittelten, dass sich der Gesundheitszustand der operierten Patienten signifikant verbesserte, je mehr Gewicht sie verloren. Die positiven Effekte der Gewichtsreduktion wirkten sich ebenso auf die psychosoziale und mentale Gesundheit sowie die physische Leistungsfähigkeit aus.

Darüber hinaus konnten die Forscher beobachten, dass sich die Blutfettwerte und das Diabetesrisiko der Probanden senkte, sie weniger Kalorien konsumierten und stärker sportlich aktiv waren. Im Verlauf von zehn Jahren erreichten sie denselben ganzheitlichen Gesundheitszustand wie normalgewichtige Menschen. Dabei waren die Resultate der Studie unabhängig davon, ob es sich um Frauen oder Männer handelte.

"Die positiven Ergebnisse der Untersuchung umspannen das ganze Spektrum der Lebensqualität. Fettleibige haben oft soziale Probleme. Sie zeigen sich nicht in einem knappen Badeanzug, sind weniger häufig bei Organisationen und Vereinen aktiv, haben Probleme mit ihrer Kleidung und ihrem Essverhalten. Durch die Gewichtsabnahme konnten wir nicht nur eine wesentliche Verbesserung ihres Gesundheitszustandes, sondern auch ihres Selbstvertrauens und ihrer mentalen Gesundheit registrieren", resümierte Sullivan.


WANC 08.04.05/pte
 
 
 
 
 
 
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