Zu wenig Schlaf: Dick, dumm, krank

Der Mensch braucht Schlaf. Schlaf ist
die Basis für unsere Gesundheit. Zu wenig Schlaf macht krank –
Schlafmangel wirkt sich auf Herz, Hirn, Psyche, Gewicht und den
Alterungsprozess aus. Zu wenig Schlaf bekommt, sagt der Schlafforscher
Prof. Dr. Jürgen Zulley, wer nachts regelmäßig weniger als fünf Stunden
schläft.
Zulley, Professor für Biologische Psychologie an der Universität
Regensburg und Vorstandsmitglied bei der Deutschen Gesellschaft für
Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) kann drastisch formulieren. Zu
wenig Schlaf mache „dick, dumm und krank". Schlafstörungen bedeuteten
eine Beeinträchtigung der Befindlichkeit und der Leistungsfähigkeit am
Tage. „Fehlt der Schlaf länger, drohen ernsthafte körperliche und
psychische Krankheiten,“ warnt Zulley. Wer ständig unter Ein- und
Durchschlafproblemen leidet, hat ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen
wie Bluthochdruck, Magen-Darm Erkrankungen sowie psychiatrische
Erkrankungen wie Depression. Die Schlafforschung hat inzwischen weitere negative Folgen heraus
gefunden. So weiß man, dass sich Schlafmangel direkt auf das Gehirn
auswirkt und dessen Leistungsfähigkeit mindert. Doch der Schlafentzug
hat möglicherweise mehr Langzeitfolgen als bisher vermutet: Er kann
unter bestimmten Bedingungen die Bildung von Proteinen im Gehirn
fördern, die als Auslöser von Alzheimer gelten. Darüber hinaus neigen Schlaflose zu Übergewicht: Menschen, die vier
Stunden oder weniger pro Nacht schlafen, sind um 73 Prozent eher
übergewichtig. Denn im Schlaf wird das Appetit hemmende Hormon Leptin
produziert. Bei Schlafmangel sinkt der Wert der für Appetit und Gewicht
zuständigen Hormone Leptin und Grehlin im Blut. Reduzierte Leptin- und
Grehlin-Werte führen nach Ansicht von Wissenschaftlern aber zu
gesteigertem Appetit und sogar Gewichtszunahme. Und Zulley kann noch mehr Risiken nennen: „Schlechtschläfer sind drei
mal so oft erkältet wie Gutschläfer". Und: „Wer nicht schläft, der
altert auch schneller. Im Schlaf produziert der Körper nämlich die
meisten Wachstumshormone. Und die brauchen wir zur Zellerneuerung.“   Die Schätzung, wie viele Menschen manchmal unter Schlafproblemen
leiden, schwankt zwischen 25 und etwa 42 Prozent aller Deutschen.
Zulley schätzt, dass rund15 Prozent der Bevölkerung an regelmäßigen
Schlafstörungen leiden. Wie viel Stunden Schlaf der Mensch nun braucht? Sieben Stunden sind
optimal, meint Zulley. Und wie man die erreicht? Die einfachsten
Regeln: Regelmäßige Zu-Bett-Geh-Zeiten einhalten, bei geöffnetem
Fenster schlafen und eine Raumtemperatur von 14 bis 18 Grad einhalten.
Darüber hinaus sollte man auf Matratze und Bettdecke achten sowie Lärm-
und Stressquellen ausräumen. In den Schlaf helfen soll -  laut einer
Studie - das Musik hören vor dem Schlafen gehen. Bei sanften Tönen verlangsame
sich Herz- und Atemfrequenz und sorge für leichteres Einschlafen. WANC 06.11.09/ Quelle: Uni Regensburg, ZDF – Morgen Magazin, Welt





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/06_11_schlafstoerung.php
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