Akupunktur hilft auch bei Migräne

Die fernöstliche Therapie beweist immer öfter ihre Qualitäten. Dass Akupunktur für Kopfschmerz- und Migräne-Patienten eine Alternative zu Schmerzmitteln sein kann, stellt sogar der Bundesverband Deutscher Internisten (BDI) fest. Eine neue Untersuchung belegt, dass die anfalllindernden Effekte auch längerfristig anhalten.


Der BDI verweist darauf, dass der Nutzen der Akupunktur bei chronischen Spannungskopfschmerzen oder regelmäßigen Kopfschmerz-Attacken mittlerweile sogar wissenschaftlich belegt sei. Doch so ganz scheint den Ärzten das Ganze nicht. So sei „der Erfolg einer Akupunktur kaum oder gar nicht davon abhängt, ob die Nadeln exakt in die korrekten Akupunkturpunkte gestochen werden“ oder eben nicht. Außerdem könne „die Wirkung der Akupunktur auf einem Plazebo-Effekt beruhen - also der Erwartungshaltung der Patienten geschuldet sein. Andererseits ist es durchaus möglich, dass die Nadeln auch außerhalb der klassischen Akupunkturpunkte auf Nervenbahnen, Hormonproduktion und Muskulatur wirken und so anhaltend die Schmerzwahrnehmung beeinflussen", sagt Prof. Karin Kraft vom BDI. 


Es könnte mehr daran sein, als nur eine Linderung, die auf der Hoffnung auf einer Wirkung beruht. In einer 24-wöchigen Phase wurden 245 Migränepatienten ohne Aura - 77% waren Frauen, das Alter rangierte zwischen 18 und 65 Jahren - entweder mit einer richtigen Akupunktur oder einer Scheinakupunktur behandelt oder wanderten auf die Warteliste beim Arzt. Die beiden Akupunkturgruppen erhielten an fünf Tagen die Woche eine Behandlung für die Dauer von vier Wochen. Die Patienten litten unter zwei bis acht Migräneattacken im Monat.


Am Ende der Beobachtungszeit war die Anfallshäufigkeit in der Akupunkturgruppe um durchschnittlich 3,2 Attacken gesunken, unter der Scheinakupunktur um 2,1 und in der Wartelisten-Gruppe um 1,4. Für die Ärzte bedeutet das, dass Akupunktur eine langfristige Verminderung des erneuten Auftretens von Migräne ermöglicht. 


Eine ähnliche lautende Bewertung der Therapieform legten Ärzte von Klinikum rechts der Isar, München, im vergangenen Jahr vor. Die Auswertung von 21 Studien mit 4985 Teilnehmern ergab, das sich nach einer Akupunkturbehandlung die Attackenhäufigkeit um etwa 50% verminderte. In einer Studie war die Frequenz der Migräneattacken nach drei Monaten unter Akupunktur um 57% und in der Vergleichsgruppe, die Migränemedikamente erhielt, um 46% gesunken. Nach sechs Monaten lag das Verhältnis 59% zu 54%.


Diese Datenauswertung ermittelte auch, dass die Therapieabbrüche in den Akupunkturgruppe wesentlich seltener war als in der Medikamentegruppe. Das lag vor allem daran, dass die Häufigkeit von unerwünschten Nebenwirkungen unter einer Akupunkturtherapie viel geringer war als bei Medikamenteeinnahme.


cs 10.4.2017/ Quelle: JAMA





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/akupunktur-migraene-10-4-17.php
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