Schmerzen nach Operationen: Unnötig

Schmerzen nach einem chrirurgischen
Eingriff müssen nicht sein. Sagen selbst Ärzte. Das
Problem, warum Patienten dennoch leiden müssen: Ärzte,
Krankenschwestern und Pfleger wissen oft nicht, eine Behandlungen so
zu gestalten, dass dem Patienten unnötige Schmerzen erspart
bleiben.


Prof. Dr. Edmund Neugebauer von der
Universität Witten/Herdecke betont: „Schmerz ist keine
notwendige Begleiterscheinung von medizinischen Maßnahmen und
Operationen, da die medizinischen Möglichkeiten einer adäquaten
Schmerztherapie vorhanden sind."



Wo liegt also das Problem? Erklärt
Neugebauer: „Das Problem ist die Umsetzung in die bestehenden
Krankenhausstrukturen." Damit spricht er die Umsetzung einer
neuen medizinischen Leitlinie an. Die sogenannte S3-Leitlinie zur
Behandlung akuter Schmerzen, die einem Maßnahmenkatalog
umfasst, mit dem Ärzte und die Pflegekräfte dem Operierten
Schmerzen ersparen können. Entstanden ist die Handlungsanweisung
im Rahmen der „Initiative Schmerzfreie Klinik".



Die neuen Erkenntnisse müssen also
bis zu Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern durchdringen. Doch
das scheint nicht recht zu klappen. Untersuchungen zu
Implementierungsstrategien anderer Leitlinien zeigen, dass eine rein
passive Verbreitung durch Publikationen und Präsentationen auf
Kongressen bei weitem nicht ausreicht. Es hat sich vielmehr die
Erkenntnis durchgesetzt, dass Leitlinien über
Qualitätsmanagementsysteme an Krankenhäusern eingeführt
werden müssen. Da die Krankenhäuser in Deutschland nach dem
Sozialgesetzbuch § 134 zum Nachweis der Qualität ihres
Tuns verpflichtet sind, lag es nahe, diesen Weg auch für die
Verbesserung der Schmerztherapie zu wählen.



Das Verfahren macht Auflagen zur
Verbesserung der Strukturen und der Prozesse und fordert die
Überprüfung der Ergebnisqualität durch
Patientenbefragungen. Bundesweit wurde darüber hinaus ein von
den medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbänden der
Chirurgen und Anästhesisten getragenes Register eingerichtet,
welches es den Krankenhäusern erlaubt, die Qualität ihrer
Schmerztherapiekonzepte zu überprüfen. Inwieweit es nun
gelingt, die Schmerztherapie über diese Aktivitäten
nachhaltig zu verbessern, wird derzeit überprüft. Eine
Studie der Universität Witten/Herdecke ist zu diesem Thema
aktuell in der Vorbereitung.



Mit dem TÜV-Rheinland als Partner
im Gesundheitswesen wurde ein Zertifizierungsverfahren
„Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie" auf der Basis
der S3- Leitlinien zu entwickelt. Bundesweit haben sich bisher
insgesamt 25 Kliniken der Initiative angeschlossen. Diese haben
sich inzwischen schon zertifizieren lassen oder stehen kurz davor.



WANC 27.11.2007





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/27_11_operationsschmerzen.php
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