Knochen- und Muskelschmerzen: Ursachen schwer zu bestimmen

Die Ursachen für Schmerzen in
Armen und Beinen oder im Rücken sind oft nur schwer zu
bestimmen. schnell und zuverlässig auf eine konkrete Ursache
zurückzuführen. Denn hinter gleichen Anzeichen für
eine rheumatische Erkrankung verbergen sich häufig vollkommen
unterschiedliche Gründe.


Dauerhafte Knochen- oder
Muskelschmerzen beeinflussen nicht nur die körperliche
Gesundheit sondern genauso die seelische Verfassung. Allerdings fällt
auch Ärzten die Diagnose der möglichen Erkrankung nicht
ganz einfach, da sich ganz unterschiedliche Ursachen durch die
gleichen Anzeichen bemerkbar machen. Dr. Norbert Blank, Oberarzt der
Sektion Rheumatologie der Abteilung Innere Medizin V,
Universitätsklinikum Heidelberg, nennt als Gründe für
rheumatische Erkrankungen, genetische oder neurologische Defekte,
aber auch Infektionen, psychosomatische Erkrankungen oder Änderungen
des Hormonhaushaltes.



Meist muss wegen der vielen
Möglichkeiten eine ganze Schar von Ärzten ans Werk. So
sucht der Rheumatologe zunächst nach Zeichen einer Muskel- oder
Gefäßentzündung. Bei erhöhten Blutwerten für
bestimmte Muskelenzyme ist es Aufgabe des Neurologen, über die
Messung der Muskelstromkurve den Anfangsverdacht zu überprüfen
und gegebenenfalls weiter zu untermauern; der Radiologe definiert mit
Hilfe einer Kernspintomographie den Ort des entzündlichen
Geschehens, bevor der Chirurg eine Biopsie entnimmt und diese dem
Pathologen zur feingeweblichen Untersuchung einschickt.



Sind keine Entzündungszeichen
erkennbar, nimmt sich der Osteologe (Facharzt für
Knochenerkrankungen) oder der Infektiologe (Facharzt für
Infektionskrankheiten) des Patienten an. Möglicherweise leiden
die Betroffenen an einer psychosomatischen Störung des
Bewegungsapparates.



Besonders bei chronisch-entzündlichen
Muskelerkrankungen gibt es therapeutische Fortschritte: sogenannte
monoklonale Antikörper. Diese Antikörper binden und
neutralisieren zum Beispiel gezielt das entzündungsfördernde
Hormon TNF-alpha oder zerstören CD20-positive Lymphozyten -
Zellen, die das Fortschreiten der Entzündung aufrechterhalten.
Schon bald sollen diese Antikörper breiter eingesetzt werden.
Wissenschaftler hoffen, dass in Zukunft Wirkstoffe eingesetzt werden
können, „die chronische Entzündungen hemmen und
gleichzeitig wenige Nebenwirkungen haben."



WANC 27.09.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/27_09_muskelschmerzen.php
powered by webEdition CMS