Nackenschmerzen: Da hilft nur Wärme

Den Kopf drehen ist unmöglich,
der Schmerz zieht aus dem Nacken auf die Schulter und in den
Rücken... Hinter dem „steifen Hals“ oder „akutem
Schiefhals“ stecken meist Muskelverspannungen und Verkrampfungen,
die durch falsches Sitzen oder Liegen entstehen. Wenn noch Kälte
oder Zugluft einwirken, kommt es zu den unangenehmen Schmerzen, oft
auch zusätzlich zu Kopfschmerzen.


Das ist schnell passiert: bei der Fahrt
im offenen Auto mit einem verschwitzten Hemd, beim Bügeln, im
Büro oder nachts im Bett bei offenem Fenster. Wenn die Schmerzen
in den Arm ausstrahlen oder Sensibilitätsstörungen
hinzukommen, sind bestimmte Nerven gereizt oder geschädigt.



Was die genaue Ursache ist, ist bis
heute noch nicht definitiv geklärt. So wird zum Beispiel darüber
spekuliert, dass der Muskel verkrampft oder darin mikroskopisch
kleine Blutungen oder Risse entstehen. Dies kann geschehen, wenn der
Muskel kalt ist und sich plötzlich bewegen muss.



Die erste Reaktion der Betroffenen ist
meist „Bloß nicht bewegen!“. Leider ist dies grundverkehrt,
denn Bewegung und Wärme sind das Beste gegen Verspannungen.
Selbst bei stärkeren Schmerzen sollte man nicht längere
Zeit im Bett verbringen. Im Gegenteil: Regelmäßiges
körperliches Training kann die Schmerzen reduzieren oder im
Idealfall ganz verschwinden lassen.



Im akuten Fall helfen Wärme –
mit einem Schal, Rotlicht, einem aufgewärmten Kirschkernkissen
oder einer heißen Rolle – und eine sanfte Massage. Die Wärme
bewirkt eine stärkere Durchblutung des Muskels. So werden die
Schmerzen gelindert, und kleine Verletzungen können schneller
wieder abheilen.



Wichtig ist es außerdem, sich
vorsichtig und nicht ruckartig zu bewegen. Durchblutungsfördernde
und schmerzstillende Rheumasalben, Rheumabäder oder Einreibungen
(z. B. mit Cayennepfeffer, Benzylnikotinat, Salicylat) bessern die
Beschwerden.



Die beste Vorbeugung gegen den steifen
Hals sind eine aufrechte Haltung, das Vermeiden von Zugluft und vor
allem Bewegung. Bei vornehmlich sitzender Tätigkeit sollte man
daher für optimale Sitzverhältnisse und regelmäßige
Entspannungspausen sorgen und öfter mal aufstehen. Denn wer sich
bewegt, erhöht die Stabilität seiner Knochen und kräftigt
die Muskulatur. Nachts kann ein Nackenstützkopfkissen hilfreich
sein.



Untrainierte Menschen sollten täglich
fünf bis zehn Minuten spazieren gehen, Rad fahren oder
schwimmen. Absolute Sportmuffel sollten wenigstens die Treppen statt
dem Aufzug nehmen oder öfter mal aufs Auto verzichten und zu Fuß
gehen.



WANC 21.09.06/dgk





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/21_09_nackenschmerzen.php
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