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Um den Schmerz zu besiegen, ändern viele Betroffene ihr Leben (Foto: Stock photo)
> Schmerzlinderung: Zwei Drittel ändern ihr Leben dafür
Was tun gegen Schmerz? Schmerzen sind
grausam. Schmerzen können einem das Leben zu Qual machen. Um Schmerzen
endlich los zu werden, stellen viele vieles an. Manche ändern sogar
ihre Lebensgewohnheiten: sie bewegen sich mehr, ernähren sich anders
oder bauen Stress ab.
Zwei Drittel der Bundesbürger haben schon einmal ihre
Lebensgewohnheiten geändert, um Schmerzen zu lindern oder vorzubeugen.
Mehr als ein Drittel der Deutschen treibt mehr Sport für ein
schmerzfreies Leben. Vor allem im mittleren Lebensalter erkennen viele
Menschen die Heilkraft von Bewegung. Nur herrscht diese Einsicht nicht überall in gleichem Maße: In
Norddeutschland und Nordrhein-Westfalen (43 Prozent) entscheiden sich
weitaus mehr Menschen für den Sport als in Baden-Württemberg (33
Prozent). „Mit Bewegung lassen sich Rücken- und Gelenkschmerzen sehr
effektiv bekämpfen“, sagt Uwe Dresel, Sportwissenschaftler bei der DAK.
„Je nachdem, wo es schmerzt, helfen spezielle Gymnastikübungen, aber
auch gleichmäßige Bewegungs-abläufe wie beim Nordic Walking oder
Schwimmen. Ausdauersport stärkt zudem das Herz-Kreislauf-System und
baut Stress ab.“ Ein Drittel der Befragten hat seinen Speiseplan auf den Kopf gestellt.
Auch hier sitzen die Vorreiter im Norden (40 Prozent), während die
Baden-Württemberger weniger von dieser Maßnahme überzeugt sind (26
Prozent). „Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst,
Vollkorngetreideprodukten und fettarmen Milchprodukten kann Schmerzen
in Schach halten. Wichtig sind auch pflanzliche Öle, die reich an
Alpha-Linolensäure sind, zum Beispiel Rapsöl“, erläutert
DAK-Ernährungswissenschaftlerin Silke Willms. Das erleichtere vielen
Schmerzpatienten – ob mit Rheuma oder Migräne – das Leben.
Migränepatienten sollten zudem herausfinden, welche Nahrungsmittel oder
Zusatzstoffe in Lebensmitteln sie nicht vertragen. Rheumatikern
empfiehlt Willms, zwei- bis dreimal pro Woche fetten Seefisch zu essen.
Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren verhindern
Entzündungs-prozesse. Auch weniger Stress hilft gegen den Schmerz: Fast ein Drittel der
Bundesbürger setzt dabei auf Entspannungstechniken. Jeder Siebte hat
schon einmal seine Arbeitszeit reduziert, um schmerzärmer zu leben. In
Bayern hat sich sogar jeder Fünfte für weniger Arbeitsstress
entschieden, bei den Nachbarn in Baden-Württemberg dagegen wagt nur
jeder 14. diesen Schritt. Ohnehin sind die Baden-Württemberger die
größten Veränderungsmuffel: Bei 40 Prozent der Befragten bleibt alles
beim Alten, im Norden dagegen nur bei 23 Prozent. Die Bereitschaft der Krankenversicherten, ihre Schmerzen durch
Lebensstiländerungen zu lindern, muss die Krankenkassen freuen. Denn
wer diesen Weg wählt, benötigt weniger Schmerzmittel. Und die kommen
die Kassen teuer zu stehen. Denn die Ausgaben der GKV für Analgetika –
medizinischer Begriff für Schmerzmittel – liegen jährlich bei weit über
1 Mrd. Euro und stellen damit einen der größten Posten dar. Die GEK
beispielsweise gab 2008 für Schmerzmittel ca. 21,6 Mio. Euro aus. Eine
Steigerung von 14,57 Prozent zum Vorjahr.  WANC 19.11.09/ Quelle: DAK, Forsa
 
 
 
 
 
 
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