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> Rückenschmerz: Muskeln stärken – Schmerz lindern

Immer mehr Menschen leiden unter
Rückenschmerzen. Inzwischen sind sie die teuerste Volkskrankheit
in Deutschland. Zum Tag der Rückengesundheit – 15.03. 2008 –
mahnen Ärzte und Organisationen, sich mehr um seinen eigenen
Rücken zu kümmern.


Rückenschmerz ist der Schmerz, der
die Menschen am häufigsten peinigt: 21,6 Prozent der Frauen
und 15,5 Prozent der Männer haben chronische
Rückenschmerzen, 69 Prozent der gesamten Bevölkerung
(65,8 Prozent der Frauen, 57,4 Prozent der Männer)
schmerzt der Rücken gelegentlich, 90 Prozent der
Rückenschmerzen bessern sich innerhalb kurzer Zeit, 10 Prozent
der Rückenschmerzen chronifizieren, ca. ein Viertel aller
Krankheitstage gehen auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurück,
die meisten davon sind Rückenschmerzen, Rückenschmerzen
verursachen schätzungsweise 20 bis 25 Milliarden Euro
direkte und indirekte Kosten.



„Jetzt gilt es, selbst aktiv zu
werden, statt die Verantwortung für den eigenen Rücken an
einen Therapeuten abzugeben“, mahnt Dr. Dietmar Krause, Leiter der
Sektion Schmerz im DGK. Der häufigste Grund für
Rückenschmerzen sind Muskelverspannungen. Deren Ursachen sind
Fehlhaltungen und einseitige Belastungen. „Während einige
Muskeln überfordert werden, liegen andere brach. Die Muskeln
verkürzen und verhärten sich, die Muskelkraft nimmt als
Folge davon ab“, so Krause. Dagegen könne man selbst viel tun.



Denn eine Mitschuld an Rückenschmerzen
trägt unser bewegungsarmer Alltag: Stundenlanges Sitzen in der
gleichen Haltung am Schreibtisch, danach wieder Sitzen in Auto, Zug
oder Bus und abends vor dem Fernseher. Gegen Rückenschmerzen
hilft Bewegung. So gibt es bestimmte gymnastische Übungen, die
sich sogar am Arbeitsplatz durchführen lassen. Wichtig ist nur:
Das Training muss regelmäßig, mindestens einmal am Tag,
erfolgen.



Die neue Rückenschule „Der erfolgreichste Weg,
Rückenschmerzen zu verhindern oder schnell wieder loszuwerden,
ist, aktiv zu sein“, rät Carsten Löwenkamp von der
Konföderation der deutschen Rückenschulen (KddR). In den
Kursen der neuen Rückenschule lernen die Teilnehmer, ungünstige
Bewegungsmuster aufgrund eigener Erfahrungen und erworbener
Erkenntnisse selbst zu korrigieren. Außerdem werden
verhaltenstherapeutische Ansätze vermittelt, wie die Betroffenen
besser mit ihren Schmerzen umgehen können. Auch Methoden zum
Stressabbau gehören dazu, um Muskelverspannungen vorzubeugen.



Muskelentspannende Mittel können
helfen
„Bei akuten Beschwerden ist es unter
Umständen sinnvoll, neben einem Schmerzmittel auch ein
muskelentspannendes Mittel anzuwenden“, betont Dr. Martin Gessler,
Neurologe und Schmerztherapeut in München. Das sei der erste
Schritt, möglichen chronischen Beschwerden entgegenzuwirken. Bei
der Wahl eines muskelentspannenden Mittels sollten Betroffene darauf
achten, dass dieses gut verträglich ist, nicht müde macht
und kein Suchtpotenzial hat, rät der Schmerzexperte. Die häufig
verordneten Benzodiazepine sollten aus diesem Grund nicht zum Einsatz
kommen. Besser geeignet sei zum Beispiel der Wirkstoff Methocarbamol.
Diese Substanz hemme schon im Rückenmark gezielt die
Weiterleitung der Schmerzimpulse und mache nicht müde.
Gleichzeitig werden Leistungsvermögen und Allgemeinbefinden
nicht beeinflusst.



Heilsamen Strom nutzen Bei Rückenschmerzen helfen auch
Methoden der Elektrotherapie wie die Transkutane Elektrische
Nerven-Stimulation (TENS). Die TENS-Therapie wirkt
durchblutungsfördernd, entspannt die Muskeln und lindert so die
Beschwerden. Das Prinzip dieser Therapie heißt
„Gegenirritation“: Dem eigentlichen Schmerzreiz wird mit Hilfe
eines lokalen Berührungs- oder Vibrationsreizes – hier dem
elektrischen Impuls – ein anderer Reiz entgegengesetzt, sodass der
Schmerz nicht mehr vollständig weitergeleitet und so verringert
wird. In schweren Fällen ist es auch möglich, diese
Nervenstimulation mit einem implantierten Schmerzschrittmacher
durchzuführen. Damit kann der Bedarf an Schmerzmitteln bei
chronischen Beschwerden verringert werden.



WANC 19.02.08

> Tun Sie was für Ihren Rücken

 
 
 
 
 
 
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