Kälte lässt den Kopf schmerzen

Das Wetter hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit. Davon ist etwa jeder fünfte Deutsche überzeugt. Besonders die über 60-Jährigen bezeichnen sich als wetterfühlig, so eine aktuelle deutsch-kanadische Studie. Starker Wind und Kälte werden am häufigsten für die Beschwerden verantwortlich gemacht, zu denen in erster Linie Kopfschmerzen mit einem Anteil von 60 Prozent gehören.

Viele Menschen sind sich sicher, und die Wissenschaft wundert sich über dieses Ergebnis einer Befragung an rund 1.000 Deutschen und 1.500 Kanadiern. Denn durch Kälte oder Wind bedingte Kopfschmerzen lassen sich in dieser Größenordnung nur schwer erklären. Dennoch besteht durchaus ein Zusammenhang.

Gut untersucht ist beispielsweise der „Eiskrem-Kopfschmerz“. Wer zügig eiskalte Getränke oder Eiskrem zu sich nimmt, kühlt die Mundschleimhaut ab. Die in der Schleimhaut und darunter liegenden Blutgefäße „verkrampfen“ durch die plötzliche Kälte. „Dies führt kurzfristig zu heftigen Kopfschmerzen im Stirnbereich oder an den Schläfen“, erläutert Dr. Dietmar Krause, Leiter des Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz e. V., Marburg. Migränepatienten sind davon häufiger betroffen als diejenigen, die bevorzugt mit Spannungskopfschmerzen zu tun haben, ergänzt der Schmerzexperte. „Im Extremfall kann der Kältereiz sogar eine Migräneattacke auslösen“, so Krause.

„Kalter Wind ruft die Beschwerden durch eine Verkrampfung der Kopfmuskulatur hervor“, erklärt Dr. Martin Gessler, Neurologe aus München. Eine Mütze oder andere Kopfbedeckungen können das Schlimmste verhindern, rät der Experte. Kopfschmerzen werden aber nicht nur direkt durch Kälte oder kalten Wind ausgelöst, sondern auch indirekt – durch die Folgen einer Erkältung. Husten-Kopfschmerz ist unter Medizinern ein bekanntes Phänomen. „Durch Husten und Niesen, aber auch durch Lachen und das Heben schwerer Gegenstände kann es bei empfindlichen Menschen zu starken, aber meist nur kurz andauernden Kopfschmerzen kommen“, weiß Gessler.

Menschen, die auf Kälte mit Kopfschmerzen reagieren, tun gut daran, starke Temperaturschwankungen zu meiden. Meist sind die Kälte bedingten Beschwerden nur von kurzer Dauer. Halten sie aber dennoch länger an, gilt es, eine Verschlimmerung so früh wie möglich zu stoppen, damit sich der Schmerz nicht aufschaukelt und dann schwerer zu bekämpfen ist. Wie das Deutsche Grüne Kreuz erklärt, sind einer neuen Studie zufolge Kombinationspräparate mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein am wirksamsten. Die Dreierkombination soll den Wirkeintritt beschleunigen und den Schmerz besser als andere Schmerzmittel lindern, sei das Ergebnis der Studie.


WANC 18.11.05/sra





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/18_11_schmerz_kaelte.php
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