Schmerzen und Arbeit: Es gibt vielfältige Unterstützung, um den Beruf nicht aufgeben zu müssen (Foto: pixland)
Chronische
Schmerzen können dazu führen, dass der Beruf darunter
leidet oder sogar aufgegeben werden muss. Dieser bedrohlichen
Aussicht kann man entgehen, da viele Erkrankungen behandelbar sind.
Und es gibt andere Hilfen, die das Beibehalten des Berufs oder den
Wiedereinstieg fördern.
Eine
Schmerzerkrankung kann eine sichere berufliche Existenz plötzlich
auflösen. Rheuma, Arthrose oder Krebserkrankungen können
auch jüngere Menschen treffen und den vertrauten Alltag jäh
unterbrechen. Eine Krankheit, die mit dauerhaften, starken Schmerzen
verbunden ist, wirkt deshalb oft existenzbedrohend.
Viele
Erkrankungen sind heute jedoch soweit behandelbar, dass eine Rückkehr
ins Berufsleben möglich ist. Das ist nicht nur aus
materiellen Gründen wichtig, gibt Dr. Wolfgang Sohn,
Schmerztherapeut aus Schwalmtal, Hoffnung. Auch die Psyche und das
Schmerzempfinden können vom Arbeitsalltag profitieren.
So
konnten Forscher an der Universität Leipzig zeigen, dass
berufstätige Menschen weniger über Schmerzen klagen, als
Bevölkerungsgruppen, die keiner Arbeit nachgingen. Dennoch
ist der Berufsalltag für Menschen, die unter einer
Schmerzerkrankung leiden auch eine Herausforderung, der sie nicht
unvorbereitet gegenübertreten sollten, meint Sohn.
Folgende
Punkte sollten Patienten auf jeden Fall beachten, damit der
Wiedereinstieg in den Beruf erfolgreich ist:
- Chronische
Schmerzen erfordern eine kontinuierliche Behandlung durch den Arzt.
Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Termine wahrgenommen werden
können. Häufig ist zur Behandlung die dauerhafte Einnahme
von hochwirksamen Schmerzmitteln erforderlich. Besonders gut zu
handhaben sind dann Medikamente, die nur einmal täglich
eingenommen werden müssen. Inzwischen gibt es eine Tablette, die
den schmerzlindernden Wirkstoff gleichmäßig über 24
Stunden freisetzt. Fragen Sie auch Ihren Arzt. - Gelegentlich
sind Sie vermutlich auf Unterstützung angewiesen. Es ist nicht
immer einfach, um Hilfe zu bitten. Und auch Hilfe anzunehmen, will
gelernt sein. Deshalb ist es ratsam, den Arbeitgeber und die Kollegen
vorher zu informieren, so dass sich alle auf die Situation einstellen
können. - Der
Arbeitsplatz sollte Ihren Bedürfnissen entsprechend eingerichtet
werden. Falls Sie an Erkrankungen des Bewegungsapparates leiden,
achten Sie besonders auf ergonomische Büromöbel und
Arbeitsmittel. - Für
Menschen mit Behinderungen gibt es verschiedene betriebliche
Fördermöglichkeiten durch die Arbeits- und
Integrationsämter sowie durch die Reha-Träger und
Berufsgenossenschaften. Kostenzuschüsse für die
behinderungsgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes gewährt das
Integrationsamt. Auf der Seite www.integrationsaemter.de
finden Sie viele nützliche Informationen zu diesem Thema.
Unter
der Internetadresse www.rehadat.de
finden Sie viele Beispiele für eine gelungene Integration von
Menschen mit Behinderungen am Arbeitsplatz. REHADAT sammelt und
veröffentlicht Informationen zu den Themen Behinderung,
Integration und Beruf.
WANC 16.01.07/sra