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Halsschmerz - manchmal nicht nur Zeichen einer harmlosen Erkältung (Foto: DAK/Wigger)
> Halsschmerzen: Zeichen einer kranken Schilddrüse

Wenn einen Halsschmerzen plagen, so kann die Ursache harmlos sein: Folgen einer Erkältung. Es kann aber auch mehr dahinter stecken: beispielsweise eine Entzündung der Schilddrüse. Und die sollte behandelt werden, weil sonst schwere gesundheitliche Schäden drohen.

Typische Symptome einer akuten Schilddrüsenentzündung sind starke Schmerzen im Bereich des Kehlkopfs, die bis in den gesamten Kopf oder in die Brust ausstrahlen können. „Bei einer entzündeten Schilddrüse können die Schmerzen häufig nicht genau lokalisiert werden. Dadurch werden die Beschwerden leicht mit einer Entzündung der Rachenschleimhaut, der Nase, der Ohren oder der Mandeln verwechselt. Anders als bei einer gewöhnlichen Erkältung klingen die Symptome jedoch nicht nach ein paar Tagen wieder ab und die Betroffenen fühlen sich schwer krank", erklärt Dr. Ullrich Schindlbeck vom Bundesverband Deutscher Internisten (BDI).

Eine geschwollene und druckempfindliche Schilddrüse sollte von einem Spezialisten untersucht werden, rät der BDI. Ansonsten kann der Hormonhaushalt des Körpers durcheinander geraten.

Allerdings: Nicht jede Schilddrüsenentzündung ist mit Schmerzen verbunden. Eine so genannte Hashimoto-Entzündung verläuft schmerzfrei. Diese Autoimmunerkrankung löst zunächst eine Überfunktion und danach eine Unterfunktion der Schilddrüse aus und schädigt dadurch die hormonbildenden Schilddrüsenzellen - Gewichtszunahme, Verstopfung sowie trockene Haut und spröde Haare können die Folge sein.

Eine Riesenzell-Thyreoiditis, auch Thyreoiditis de Quervain genannt, ist dagegen schmerzhaft. Auch diese Entzündungsform führt zuerst zu einer Überfunktion der Schilddrüse und bewirkt Gewichtsverlust, Nervosität, Hitzewallungen und Herzrasen und geht später in eine Hypothyreose (= mangelnde Versorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen, Ursache ist meist eine Unterfunktion der Schilddrüse) über.

Bei einer Riesenzell-Thyreoiditis verschreibt der Arzt entzündungshemmende Medikamente, in schweren Fällen auch Kortison. Eine Hashimoto-Entzündung lässt sich dagegen ursächlich nicht mit Medikamenten behandeln. „In jedem Fall ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Schilddrüsenentzündung einen Endokrinologen oder Schilddrüsen-Spezialisten aufzusuchen. Dieser kann dann die Folgen der gestörten Hormonproduktion behandeln, bevor diese schwere Schäden hervorrufen", rät Schindlbeck.

11.11.08/ Quelle: BDI

 
 
 
 
 
 
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