Schmerzpatienten: Schlafstörungen verschlimmern Schmerzen

Menschen, die unter Schmerzen leiden,
geraten schnell in einen Teufelskreis. Der Schmerz raubt ihnen den
Schlaf, dieser Mangel bedingt aber mehr Schmerz und das wiederum
senkt die Qualität und Dauer des Schlafes. Einen Ausweg bietet
nur die Behandlung beider Probleme.


Drei Viertel der Patienten mit
chronischen Schmerzerkrankungen leiden zusätzlich an
Schlafstörungen. Überwiegend können sie gar nicht erst
einschlafen. Viele schlafen aber auch nicht durch oder werden ganz
früh wieder wach. Dieser Mangel an Schlafmenge und -qualität
bleibt nicht ohne Folgen: Die Schmerzempfindlichkeit steigt.



Experten fordern daher, mit der
Schmerzerkrankung von Beginn an die Schlafstörung zu behandeln.
„Tatsächlich ist bei Schmerzpatienten die Zahl und Dauer der
Tiefschlafphasen deutlich verringert“, bestätigt Dr. Jan-Peter
Jansen vom Schmerzzentrum Berlin. Patienten mit chronischen Schmerzen
können daher beim Schlaf ihre Energiereserven nicht wieder
auffüllen. Die wichtige Regeneration fehlt.



„Reizbarkeit, Unkonzentriertheit und
Erschöpfung sind die Folge“, meint Jansen. Bei
Schmerzpatienten sinkt die Schwelle für Schmerzreize. Die
Beschwerden werden viel stärker empfunden. Es entsteht ein
Teufelskreis. Die Schmerzen, die zu Schlafmangel führen, werden
durch den Schlafmangel verstärkt.



„Schlafstörungen müssen
daher von Anfang an mitbehandelt werden“, fordert der Berliner
Experte. Je nach Schmerzursache kommen dafür unterschiedliche
Therapien in Frage. „Manchmal hilft es schon, ein anderes
Schmerzmittel innerhalb einer Wirkstoffklasse zu verwenden, um die
Schlafprobleme mitzubehandeln“, weiß Jansen.



WANC 10.07.08/dgk





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/10_07_schmerz_schlaf.php
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