Kinder
Richtiges Sitzen kann Rückenschmerzen vermeiden helfen (Foto: BKK)
> Rückenschmerzen: 40 Prozent der Teenager haben Probleme

Von
Rückenschmerzen werden zwei Drittel der Deutschen geplagt. Sogar 40
Prozent der Teenager haben es schon mit dem Kreuz.
Erstaunlich: Zum Arzt geht nur jeder zweite.


Zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland leiden unter Rückenschmerzen. 
Besonders
alarmierend: Vier von zehn Teenagern (41 Prozent der 14- bis
19-Jährigen) kennen regelmäßig auftretende Probleme mit dem Rücken aus
eigener Erfahrung. Bei den unter 30-Jährigen (20 bis 29 Jahre) klagt
jeder zweite über Rückenschmerzen (52 Prozent). Zu diesem Ergebnis
kommt die aktuelle Umfrage des BKK Bundesverbandes unter 4.008
repräsentativ ausgewählten Personen ab 14 Jahren, die von tns
healthcare (emnid) durchgeführt wurde. Betroffen sind vor allem
Übergewichtige, Ältere (über  50 Jahre) und Frauen.



Positive
Nachricht: Übergewicht als zusätzlicher Risikofaktor für
Rückenbeschwerden spielt bei den unter 30-Jährigen kaum eine Rolle.
Allerdings sind bereits die 30- bis 39-Jährigen hart an der Grenze zum
Übergewicht, denn sie haben einen durchschnittlichen Body Mass Index
(BMI) von 24,9 (als Normalgewicht gilt ein BMI von 18,5 bis 24,9). Mit
zunehmendem Alter der Befragten nimmt der BMI, das Verhältnis von
Körpergröße zu Gewicht, deutlich weiter zu und damit wächst auch die
Gefahr für Rückenprobleme: Bei den 40- bis 49-Jährigen liegt der BMI
bei 25,8; bei der Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren bei 26,3. Die
älteste Gruppe, 60 und mehr Lebensjahre, weist einen BMI-Wert von 26,9
auf.



Unter
Rückenproblemen leiden 61 Prozent der
Befragten, jedoch nur knapp die Hälfte von ihnen begibt sich in
medizinische Behandlung. Danach gefragt, warum die anderen Frauen und
Männer auf einen Arztbesuch verzichtet haben, zeigt sich: Ein Viertel
meint, dass die Schmerzen nicht schlimm genug gewesen sind. 13 Prozent
glauben, dass die Beschwerden von selbst wieder verschwinden und zwölf
Prozent behandeln ihren Rücken lieber selbst. Acht Prozent haben keine
Zeit zum Arzt zu gehen oder glauben, der Arzt könne ihnen nicht helfen.
Nur vier Prozent geben an, dass sie aus Kostengründen auf medizinische
Behandlung verzichten. Die Praxisgebühr hält also offenbar kaum jemand
vom Arztbesuch ab.



Je
älter die Befragten sind, desto häufiger therapieren sie ihre
Rückenschmerzen lieber selbst. Fast ein Fünftel der über 60-Jährigen
(17 Prozent), die nicht beim Arzt waren, greift auf bewährte Hausmittel
zurück. Bei den unter 30-Jährigen dagegen verlassen sich viele auf ein
ärztliches Urteil. Nur fünf Prozent setzen auf Selbsttherapie.



Die
meisten Ärzte verordnen bei Rückenschmerzen Massagen (31 Prozent), so
die Aussage der Befragten. Erst dahinter rangieren Medikamente (21
Prozent), Spritzen (20 Prozent) und Krankengymnastik (17 Prozent). Nach
der besten Strategie gegen Rückenbeschwerden gefragt, setzt die
überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer auf Bewegung: 87 Prozent
meinen, dass spezielle Gymnastik am wirksamsten gegen Rückenschmerzen
ist und 76 Prozent befürworten zudem einen gezielten Muskelaufbau. Mehr
als ein Drittel (36 Prozent) aller Befragten hält eine Psychotherapie
für hilfreich.



Laut BKK-Umfrage sitzen die Deutschen an einem
normalen Wochentag durchschnittlich 8,3 Stunden; zu Hause 3,4 Stunden,
während der Arbeit 2,7 Stunden. Doch langes Sitzen führt offenbar nicht
automatisch zu Rückenschmerzen. Wie die Studie zeigt, sind selbst
Personen, die mehr als acht Stunden täglich sitzen, nicht häufiger von
Rückenschmerzen betroffen als die übrigen Befragten. Ihr Rezept: Sie
treiben regelmäßiger Sport als der Durchschnitt.



Die
Mehrheit aller Befragten (64 Prozent) ist mindestens einmal pro Woche
sportlich aktiv, dabei werden Radfahren (40 Prozent), Laufen oder
Jogging und Schwimmen (jeweils 24 Prozent) am häufigsten genannt.
Menschen, die regelmäßig Sport treiben, sind nachweislich weniger von
Rückenschmerzen geplagt: Wer regelmäßig trainiert, senkt sein
Rückenschmerz-Risiko durch den körperlichen Ausgleich um zwölf
Prozent.



WANC 05.12.05



Schon
eine halbe Stunde täglich bewusst bewegen, stärkt den Rücken und beugt
nachweislich Rückenerkrankungen vor. Gemeinsam mit dem Verband der
Rückenschullehrer geben die BKK einfache, aber wirksame Rückentipps in
"Wir stärken Ihnen den Rücken"  -  diese Anleitung im
Scheckkartenformat passt in jede Hosentasche.



Wissenswertes
über die Ursachen von Rückenerkrankungen, Informationen über
ganzheitliche Behandlungen von Rückenbeschwerden gibt es in der
Broschüre "Haltung bewahren". Die Klinik Physikalische
Medizin und Rehabilitation der Charité und die Zentraleinrichtung
Hochschulsport der Humboldt-Universität zu Berlin haben ein
Trainingsprogramm am Arbeitsplatz "Rückenfit am PC" entwickelt, das es
als CD gibt. Dieses in Kooperation mit dem BKK Bundesverband
entstandene hochwertige Programm ist im Internet zu beziehen unter: www.rueckenfit-am-pc.de

 
 
 
 
 
 
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