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Wer ständig Schmerzmittel einnimmt, kann dadurch Kopfschmerzen bekommen (Foto: TK)
> Dauereinnahme von Schmerzmitteln bringt Kopfschmerz
Werden Schmerzmittel zu häufig oder in
zu hohen Dosierungen eingenommen, kann dies zu dauerhaften
Kopfschmerzen führen. Das gilt auch für viele rezeptfreie
Schmerzmittel. In der Folge können Schäden an Leber, Niere, Blutbild
und im Magen- Darmtrakt entstehen.
"Schmerzmittel sind keine Bonbons. Patienten sollten die Werbung
deshalb kritisch hinterfragen und sich zu Risiken und Nebenwirkungen
rezeptfreier Medikamente beim Apotheker informieren", warnt Prof. Dr.
Katrin Janhsen von der Universität Osnabrück. "Wer immer wieder Schmerzmittel einnimmt, braucht sich nicht aus
falscher Scham zu verstecken. Patienten, die regelmäßig oder dauerhaft
unter Kopfschmerzen leiden, sollten darüber mit ihrem Arzt oder
Apotheker sprechen." Um die Entstehung eines Dauerkopfschmerzes zu vermeiden, sollten
Schmerzmittel ohne Rat des Arztes nicht häufiger als an zehn Tagen im
Monat und nicht länger als an drei Tagen hintereinander eingenommen
werden. Außerdem sollten die empfohlenen Tageshöchstmengen der verschiedenen Wirkstoffe nicht überschritten werden. Der Arzneimittel-induzierte Kopfschmerz trete zum Beispiel bei einem
Übergebrauch von Schmerzmitteln oder Migräne-Medikamenten wie Triptanen
oder Mutterkornalkaloiden auf. Kopfschmerzen können auch als
Nebenwirkung einiger Medikamente entstehen, zum Beispiel von Nitraten
gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Arzneimittel-induzierter Kopfschmerz äußere sich oft ähnlich wie
ein Spannungskopfschmerz. Diese Kopfschmerzen werden aber nur durch die
wiederholte Einnahme eines Schmerzmittels nicht gelindert, sondern
verschlimmert. Erkennen kann man den Schmerzmittelkopfschmerz meist an
folgenden Symptomen: Die Betroffenen leiden häufig schon morgens beim
Aufstehen unter Kopfschmerzen. Der Kopfschmerz ist fast ständig
präsent. Tägliche Kopfschmerzphasen von bis zu zehn Stunden treten
häufig auf. Betroffene nehmen an mehr als 20 Tagen im Monat
Schmerzmittel ein. Die Schmerzstärke schwankt zwischen leicht und mäßig. Hilfe sollen Patienten durch eine Behandlung bekommen, bei der
konsequent auf Schmerzmittel verzichtet wird. Das hat noch weitere
wichtige Gründe. Denn durch einen lang andauernden
Schmerzmittel-Missbrauch können Schäden an Leber, Niere, Blutbild und
im Magen- Darmtrakt entstehen. In der Regel findet der Entzug in einer
schmerztherapeutischen oder neurologischen Klinik statt. Selten wird
der Arzt zu einem ambulanten Enzug raten. WANC 04.06.10, Quelle: ABDA, Pharmacon, dgk
 
 
 
 
 
 
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