Migräne: Das andere Empfinden von Frau und Mann

Frauen empfinden und erklären
Kopfschmerzen anders als Männer. Das bestätigt, dass bei Schmerzen
viele Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren. Experten
sehen die Notwendigkeit, die Behandlung von Migräne und Kopfschmerz
geschlechtsspezifisch auszurichten.
Frauen haben andere Erklärungen für ihre Kopfschmerzen als Männer. Das
ergab eine Umfrage bei über 6.500 Migräne-Patienten. , die von der
Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), der deutschen
Sektion der International Headache Society und in Zusammenarbeit mit
MSD (Merck Sharp & Dohme) durchgeführt wurde. Sie beschäftigte sich
vor allem mit der Frage nach den Auslösern von Kopfschmerz bzw.
Migräne-Attacken. Dazu wurden die Patienten gebeten, eine Auswahl aus einer Reihe von
Antworten zu treffen, mehrfache Nennungen waren möglich. Zum Katalog
gehörten unter anderen die Fragen nach Auslösern wie Wetterfühligkeit,
täglichem Stress, hormonelle Gründe, familiäre Disposition und mehrere
andere. "Frauen gaben im Mittel mehr verschiedene Auslöser für ihre
Kopfschmerzen an als Männer," erklärt Prof. Dr. Andreas Straube von der
Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), der die Studie
betreute, das Ergebnis etwas technisch. 92,3 % der befragten 5.800
Frauen gaben vorwiegend Stress als Ursache an - bei den Männern waren
es 87 %. Veränderungen der Halswirbelsäule nannten 57,3 % der Frauen
und 50,8 % der Männer. Danach folgten hormonelle Faktoren. Die Wissenschaftler vermuten, dass diese Unterschiede in den subjektiv
erlebten Auslösern entweder auf einer unterschiedlichen Empfindlichkeit
von Frauen und Männer bezüglich der verschiedenen Auslöser basieren.
Oder durch Unterschiede allein in der unterschiedlichen
Selbstwahrnehmung von Belastungsmomenten zwischen den beiden
Geschlechtern bedingt sind. Die Studie offenbarte auch eine unterschiedliche Umgehensweise mit den
genannten Gründen für Kopfschmerzen und Migräne in Abhängigkeit mit dem
Lebensalter. Dieses äußerte sich in einer mit dem zunehmendem Alter
abnehmenden subjektiven Empfindlichkeit gegenüber Wetteränderungen und
dem täglichen Stress. Für Ärzte bedeutet das nach Auffassung der Wissenschaftler, dass diese
geschlechtsspezifischen Unterschiede sowie die Disposition bei
unterschiedlichen Altersklassen der Patienten bei der Behandlung
berücksichtigt werden müssen. So sollten die von den Patienten
vermuteten Triggerfaktoren explizit angesprochen werden. Dies könnte
den Patienten helfen, ein individuelles Krankheitsverständnis zu
entwickeln und besser mit den Kopfschmerzattacken umzugehen. Ergänzend
könnten vermeidbare Triggerfaktoren im Rahmen der nicht-medikamentösen
Prophylaxe, zum Beispiel durch progressive Muskelrelaxation bei Stress
oder Physiotherapie bei Veränderungen der Halswirbelsäule, behandelt
werden. WANC 03.07.09/Quelle: Klinikum der Universität München





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/03_07_migraene_kopfschmerz.php
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