Migränetherapie: Unzufriedene Patienten

In Deutschland gibt es ungefähr zehn
Millionen Migräne-Patienten. Doch mehr als 60 Prozent sind unzufrieden
mit der Behandlung. Hauptgrund dafür ist, dass viele Ärzte die
Krankheit nicht richtig behandeln können. Und es dauert
durchschnittlich mehr als 13 Jahre, bis die Migränepatienten zu einem
Spezialisten gelangen. Doch überhaupt nur 6 Prozent kommen in den
"Genuss" solch einer Behandlung.
Dass mehr als 60 Prozent der Migränepatienten unzufrieden mit der
Behandlung ihrer Erkrankung sind, hat eine Umfrage unter 1.642
Patienten aus neun europäischen Ländern ergeben. Hauptgründe für die
Unzufriedenheit sind die mangelnde Wirkung der verschiedenen
Medikamente, ungenügende Aufklärung und Schwierigkeiten bei der
Überweisung an einen Spezialisten. Zwar begeben sich immerhin 62 Prozent in medizinische Behandlung, aber
nur 6 Prozent gelangen zu einem Kopfschmerzspezialisten. Im
Durchschnitt dauert es 13,6 Jahre vom Auftreten der Kopfschmerzen bis
die Patienten an ein Kopfschmerzzentrum überwiesen werden. Die meisten
Betroffenen (40 Prozent) gehen mit den Beschwerden zu einem
Allgemeinmediziner, wo sie sich oft nicht ernst genommen fühlen. Jeder
Zehnte versorgt sich mit freiverkäuflichen Medikamenten in der Apotheke. „Wir unterstützen zwar den Hausarzt in seiner Funktion als erste
Anlaufstelle, weil er seine Patienten oft am besten kennt. Gleichzeitig
erwarten wir, dass sie sich intensiver fortbilden, um die Diagnose und
Therapie von Migräne zu verbessern, und dass sie dieser chronischen,
neurologischen Erkrankung mehr Aufmerksamkeit widmen“, fordert Dr.
Dietmar Krause, Leiter der Schmerzsektion im DGK. Außerdem müsse der
Zugang zu spezialisierten Einrichtungen verbessert und die oft
mehrwöchigen Wartezeiten verkürzt werden, fordert der Schmerzexperte. Die Effektivität der Therapie ließe sich nach Ansicht von Dr. med.
Jan-Peter Jansen, Ärztlicher Leiter des Ostdeutschen
Kopfschmerzzentrums in Berlin, durch bessere Fortbildung der Ärzte
erhöhen: „Es stehen zahlreiche erprobte Wirkstoffe zur Verfügung, die
jedoch nicht immer optimal eingesetzt werden. Die ärztliche Kunst
besteht darin, für jeden Patienten und jede Migräne das wirksamste
Mittel auszuwählen. Das kann man lernen.“ An der Befragung nahmen 1.642 Personen aus den europäischen Ländern
Finnland, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Serbien, Spanien,
Schweden, England teil. 84 Prozent davon waren Frauen, von denen sich
wiederum 91 Prozent in der besonders aktiven Lebensphase zwischen 20
und 60 Jahren befanden. Fast alle Befragten litten an Migräne (82,3
Prozent) und zu einem geringeren Anteil an Spannungskopfschmerzen,
Clusterkopfschmerzen oder einem Medikamentenkopfschmerz. WANC 02.12.09/ Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e. V., European Headache Alliance (EHA)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/02_12_migraene_kopfschmerz.php
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