Rückenschmerzen haben oft sehr komplexe Ursachen: Zu wenig Bewegung, psychologische Aspekte, individuelle Risiken oder Risikofaktoren im Alltag und im Beruf können die Auslöser sein (Foto: KKH-Allianz)
Was tun, wenn der Rücken schmerzt? Schmerzmittel einnehmen? Es geht auch anders. Wie eine Studie nachweist, kann Yoga gegen Rückenschmerzen wirken. Das gelingt auch einer sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie. Beide Therapieformen scheinen besser zu helfen, als klassische Schmerzmittel.
In der Studie haben 342 chronische Rückenschmerz-Patienten/innen im Alter zwischen 20 und 70 Jahren eine der drei folgenden Therapien bekommen:
• die sogenannte „Mindfulness-Based Stress Reduction" (MBSR - zu deutsch etwa: achtsamkeitsbasierte Stressreduktion), eine Therapie, die aus einfachen Yogaübungen besteht,
• die „cognitive behavioral therapy" (CBT - zu deutsch kognitive Verhaltenstherapie), die die aktive Gestaltung des Wahrnehmungsprozesses bewirken will, um negative Gedanken zu identifizieren und in Frage zu stellen, um durch positive Gedanken ein besseres Gefühl und Verhalten zu fördern,
• die herkömmliche Behandlung mittels Schmerzmittel.
Für die beiden ersten Gruppen fanden in der Woche acht Gruppensitzungen statt. Die dort vermittelten Übungen sollten dann anschließend von den Teilnehmern in der Dauer von jeweils 45 Minuten durchgeführt werden.
Nach 26 Wochen erreichten von den Patienten/innen, die im Durschschnitt seit 7,5 Jahren an Rückenschmerzen litten, in der MBSR-Gruppe 60,5% eine "klinisch bedeutsame Verbesserungen" - das ist eine Verminderung der Schmerzen um mindestens 30% - ihrer Beschwerden. In der CBT-Gruppe waren es 57,6% und in der Schmerzmittelgruppe 44,1%. Was die Einschränkungen durch die Rückenschmerzen betraf, verminderten die sich in der MBSR-Gruppe um 43,6%, in der CBT-Gruppe um 44,9% und in der Schmerzmittelgruppe um 26,6%.
Die Ärzte stellen deshalb fest, dass beide Alternativmethoden bessere Ergebnisse zeigen, als die Einnahme von Schmerzmitteln. Ob dabei auch die Erwartung der Patienten einen Teil der Wirkung ausgemacht hat, diskutieren Experten. Den Patienten dürfte das egal sein, denn sie müssen weniger Schmerzen erdulden.
24.03.2016cs/ Quelle: JAMA