Entzündliches Rheuma bringt mehr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

Rheuma kann in vielen Fällen heute besser behandelt werden. Das gilt auch für die rheumatoide Arthritis (RA - entzündliches Rheuma). Dennoch sterben RA-Patienten im Durchschnitt fünf bis zehn Jahre früher als Nicht-Erkrankte. Ein Hauptgrund: RA sorgt  für Begleiterkrankungen von Herz und Gefäßen. Darunter leiden Betroffene doppelt so häufig wie gesunde Menschen.

Die Zahlen sind eindeutig: Bei RA-Patienten wird ein Herzinfarkt doppelt so häufig nicht erkannt wie bei anderen Menschen. Außerdem erleiden RA-Patienten  doppelt so oft einen plötzlichen Herztod. Im übrigen: Die erhöhten Gefahren für Herzinfarkt und Schlaganfall gelten nicht für entzündliches Rheuma, sondern auch für andere chronische Entzündungen. 

Was man tun kann, um dieses Risiko zu vermindern, verrät Prof. Dr. Hanns-Martin Lorenz vom Universitätsklinikum Heidelberg. Am wichtigsten sei es, die Krankheitsaktivität der RA therapeutisch zu unterdrücken. Außerdem sollte man alle anderen Risikofaktoren für eine Herzerkrankung oder eine Arteriosklerose vermeiden. Beispielsweise sollte man auf das Rauchen verzichten, das nicht nur die Arthritis verschlimmere und schwieriger behandelbar mache, sondern auch das Risiko für einen Herzinfarkt bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen mehr als verdoppelt.



Ein weiteres Gebot sei ein normales Körpergewicht. Denn das sogenannte metabolische Syndrom – Übergewicht in Verbindung mit Bluthochdruck, hohen Blutfettwerten und Insulinresistenz – sei bei RA-Patienten weit verbreitet. Und Sport könne auch nicht schaden, wobei Patienten mit entzündlichem Rheuma gar keinen oder zu wenig Sport treiben würden.

Wichtig für Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen:  möglichst auf nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Glukokortikoide verzichten oder nur wenig verwenden. Denn diese Medikamente haben bei RA-Patienten zwar den Vorteil, Entzündungen zu hemmen und Schmerz zu lindern, doch sie können das kardiovaskuläre Risiko erhöhen.




Berliner Ärzteblatt 23.07.2013/ Quelle: 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/rheumatoide-arthritis-23-07-13.php
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