Autoabgase verpesten die Luft mit Feinstaub, der der Gesundheit stark schadet (Foto: Gabi Eder/ pixelio.de)
Autoabgase verpesten die Luft mit Feinstaub, der der Gesundheit stark schadet (Foto: Gabi Eder/ pixelio.de)
> Verschmutzte Luft macht die Knochen schwach

Luftverschmutzung ist eine große Gefahr für die Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat über die Luftverschmutzung gesagt, dass die Risiken viel größer sind als bisher angenommen, insbesondere für Herzerkrankungen und Schlaganfall. Luftverschmutzung geht aber auch auf die Lunge und - wie eine jetzt veröffentlichte Untersuchung belegt - auf die Knochen.

Um das heraus zu finden, haben Umweltmediziner der Universitäten von Boston, Pittsburgh, Negev (Israel), Mexiko und Chikago sowie des New England Research Institute 9,2 Mio. Menschen im Alter oberhalb der 65 im Nordosten der USA zwischen 2003 und 2010 beobachtet. Außerdem haben sie die Konzentration von Nanopartikeln (Staubteilchen kleiner als 2,5 μm - PM2,5) in dieser Zeit gemessen.

Es stellte sich heraus, dass in Gebieten mit hoher PM2,5-Konzentration das Risiko eines Knochenbruches wegen einer geringen Knochendichte um durchschnittlich 4%, zwischen 3% und 5%, erhöht war. Besonders hoch lag das Risiko in Gebieten mit einer Geringverdiener-Bevölkerung. Dort stieg die Knochenbruchgefahr um durchschnittlich 7,6%, zwischen 5% und 10%.

Die Umweltmediziner führten noch eine weitere Studie durch. Darin untersuchten sie 692 Männer im Alter von durchschnittlich 46,7 Jahren über einen Zeitraum von acht Jahren. Bei diesen Personen wurde die Konzentration von Ruß (der hauptsächlich vom Straßenverkehr stammte) und PM2,5-Partikeln in der Umwelt und deren  Knochenmineraldichte gemessen. Die Knochenmineraldichte sagt etwas über den Kalksalzgehalt der Knochen und damit über ihre Festigkeit aus.

Es ergab sich ein negativer Zusammenhang zwischen hohen Ruß- und Nanopartikelgehalten in der Luft und der Knochenmineraldichte. Je höher der Anteil von Ruß und PM2,5 war, desto höher war die Gefahr von Osteoporose.

Mittlerweile existieren ein paar Studien, die das Knochenbruchrisiko mit der Luftverschmutzung in Verbindung bringen. In Norwegen hat man bei 5976 Frauen und Männern, Durchschnittsalter 50 Jahre, die erhöhten PM2,5-Konzentrationen ausgesetzt waren, ein um 15% bis 23% gesteigertes Risiko für Unterarmbrüche ermittelt. Bei einer Beobachtung von 590 Männern im Alter von 75 - 76 Jahren, führten erhöhte Abgasbelastungen zu einer verminderten Festigkeit der Knochen. In einer weiteren Studie haben die Wissenschaftler fest gestellt, dass die Gefahr für Osteoporose und dadurch hervor gerufene Brüche in Ballungsgebieten mit großem Straßenverkehrsaufkommen um 29% höher liegt als in ländlichen Gebieten.

5.12.2017 cs/ Quelle: The Lancet Planetary Health

 
 
 
 
 
 
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