Ist Kaffee ein Risiko für Osteoporose?

Kaffee fördert die Kalziumausscheidung. Sagt man. Deshalb kann ein hoher Konsum von Kaffee das Risiko für Knochenbrüche steigern. Sagt man auch. Um die Gefahr für Osteoporose zu senken, solle man lieber wenig Kaffee trinken. Das ist die gängige Empfehlung. Allerdings, so richtig bewiesen war das nicht. Eine schwedische Studie hat nun den Nachweis erbracht, der Konsum von Kaffee keineswegs das Osteoporoserisiko erhöht.

Ob Kaffee und das darin enthaltene Koffein ungesund ist oder sogar gesund sein kann, darüber streiten sich die Gelehrten. Kritiker bemängeln, dass durch Kaffee die Ausschüttung von Stresshormonen fördert, den Serotoninspiegel senkt, Kopfschmerzen sowie Depressionen fördert und abhängig machen kann. Befürworter meinen, dass Kaffee gegen Gicht, Diabetes, Parkinson und Lebeleiden schützen soll.

Dass Kaffee zumindest nicht für ein Abnehmen der Knochenfestigkeit verantwortlich ist, das glauben Dr. Helena Hallström und Kollegen von der schwedischen National Food Agency nachweisen zu können. Sie haben 61.433 Frauen, alle geboren zwischen 1914 und 1948 mehr als 20 Jahre beobachtet. 14.738 Frauen erlitten in dieser Zeit einen Knochenbruch, 3.871 eine Hüftfraktur. Allerdings konnte kein Zusammenhang zwischen dem Konsum vom 200 ml Kaffee am Tag und dem Risiko für eine Knochen- oder Hüftfraktur gefunden werden. Die Ärzte stellten fest, dass bei mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag, die Knochenfestigkeit um 2% bis 4% abnahm.

Auch diese Studie bestätigt damit im Grunde, was eigentlich ziemlich klar ist: Entscheidend ist die Menge. Wenn überhaupt, dann kann Kaffee dann einen negativen Einfluss haben, wenn er in sehr hohen Mengen genossen wird. In sehr hohen Mengen kann Koffein zu Entzugserscheinungen führen, bei Schwangeren das Risiko für eine Totgeburt erhöhen, möglicherweise bei Patienten mit Bluthochdruck ungünstig wirken.

Aber: Im Grunde ist der Zusammenhang zwischen Kaffee und Gesundheit längst nicht ausreichend untersucht. Und: Vorsicht vor Studienergebnissen scheint angebracht, weil viele der "wissenschaftlichen" Studien von Quellen gesponsert werden, die ganz bestimmte Interessen haben.

Berliner Ärzteblatt 02.10.2013/ Quelle: Am. J. Epidemiol. (2013)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/kaffee-osteoporose-02-10-13.php
powered by webEdition CMS