Essen gegen Rheumaschmerz

Rheuma und
Ernährung hängen doch zusammen. Wissenschaftler haben bewiesen, dass
Fischverzehr und vegetarische Kost den Rheumaschmerz lindern können.


Münchner
Wissenschaftler veröffentlichten Studienergebnisse, die eine
wesentliche Abnahme der Gelenkschmerzen und –schwellungen durch Fischöl
bei einer vegetarischen Ernährung mit fettarmen Milchprodukten
zeigten, erklärt Diplom-Oecotrophologin Bettina Geier von der
Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik. Die Häfte der 60
teilnehmende Patienten mit rheumatischer Arthritis, im Durchschnitt 57
Jahre alt, erhielt über acht Monate eine übliche Mischkost, die
restlichen Athritisgeplagten verzehrten eine modifizierte
laktovegetarische Kost, deren Gehalt an rheumafördernder Arachidonsäure
unter 90 Milligramm lag.



Ergänzend erhielten alle Patienten
drei Monate lang täglich entweder 245,3 Milligramm Omega-3-Fettsäuren
oder sechs Placebo-Kapseln mit 1 Gramm Maiskeimöl. Nach einer
zweimonatigen Pause tauschten die Angehörigen die Einnahme
von Omega-3-Fettsäuren und Maisöl.



Die Forscher stellten fest,
dass allein die laktovegetarische Kost die Anzahl an schmerzhaften und
geschwollenen Gelenken um 14 Prozent senkte. Obendrein konnten sie
vorweisen, dass der therapeutische Effekt der Omega-3-Fettsäuren umso
gravierender war, je effektiver die pflanzliche Kost den
Arachidonsäurespiegel der Patienten gesenkt hatte: Die Fischöle
erreichten bei vegetarischer Ernährungsweise eine bedeutende
Schmerzverringerung sowie Schwellungsrückgang der Gelenke um 28 Prozent
beziehungsweise 34 Prozent, verglichen mit 11 Prozent beziehungsweise
22 Prozent bei einer Mischkost.



Die Eicosapentaensäure (EPA)
ist die Omega-3-Fettsäure, die die meisten positiven Effekte hat. Sie
ist überwiegend in fettreichem Kaltwasserfisch, wie Forelle, Zander,
Makrele, Thunfisch und Lachs enthalten. Ernährungswissenschaftlerin
Geier weist jedoch darauf hin, dass man täglich 650 Gramm Forelle oder
200 Gramm Lachs verzehren müsste, um die erforderliche Menge von 1
Gramm EPA aufzunehmen.



Auch wenn einige Ärzte und sogar
Rheumakliniken noch immer der Ernährung zur Behandlung von
Rheumapatienten eine viel zu geringe Rolle beimessen:
Ernährungswissenschaftler haben in einer Vielzahl von Studien
nachgewiesen, dass eine Verminderung der Arachidonsäure in der Nahrung
durch eine überwiegend vegetarische, vor allem mediterrane Kost die
Schmerzen lindert und den Verlauf von Erkrankungen des rheumatischen
Formenkreises verbessert.



Die Arachidonsäure ist eine
Omega-6-Fettsäure, die vor allem in tierischen Nahrungsmitteln, wie in
Schweinefleisch, enthalten ist und rheumatische Erkrankungen
verschlimmert. Die in der Bevölkerung weitverbreitete fleischreiche
Kost mit einem zu geringen Anteil an Gemüse und Obst fördert den
genannten degenerativen Gelenkabbau und schürt die zu Schmerzen
führende Entzündung ständig neu.



Die Arthrose ist die am
häufigsten vorkommende rheumatische Erkrankung. Das Krankheitsbild: Bei
fortschreitendem Gelenkabbau gelangen abradierte Knochenpartikel in das
Gelenk und lösen dort Steifigkeit, später schleichende Anfangsschmerzen
und schließlich massive Dauerschmerzen aus.



Wertvolle
Wintertipps: Ärzte sind der Meinung, nicht Kälte und Feuchtigkeit an
sich verschlimmern die Schmerzen, sondern lediglich die Angst davor
führt dazu, zu Hause am Ofen zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Und
gerade dieser Mangel an Bewegung fördert den Schmerz: Bewegung hält die
Gelenke fit und schützt vor Knorpelverschleiß.



Betroffenen
sollten zudem Übergewicht vermeiden. Das entlastet zusätzlich die Hüft-
und Kniegelenke. Schwimmen ist ideal, um beide Ziele gelenkschonend
umzusetzen. Da der Bedarf an Antioxidantien bei Rheumatikern erhöht
ist, wird der tägliche Verzehr von Zitrusfrüchten empfohlen. Naschen
Sie täglich mehrmals Clementinen, Orangen, Litschees oder Trockenobst
wie Apfelringe und Aprikosen.


WANC 30.11.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/30_11_rheuma_essen.php
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