Rheuma macht anfällig für Infekte

Rheumatiker sind häufig
anfälliger für Infektionen als gesunde Menschen. Ursache
ist die durch den rheumatischen Prozess gestörte Immunsystem.
Außerdem erhöhen bestimmte Medikamente gegen Rheuma das
Infektrisiko.


„Das erhöhte
Infektionsrisiko ihrer Patienten sollten behandelnde Ärzte
unbedingt berücksichtigen“, betont Dr. Stefan Rehart, Chefarzt
der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des
Markus-Krankenhauses in Frankfurt am Main. Dies gelte insbesondere
für Gelenkpunktionen und Operationen, die bei vielen
Rheumatikern früher oder später im Krankheitsverlauf
notwendig werden.



Sogenannte „Biologicals“
– Medikamente, die direkt in die entzündlichen rheumatischen
Vorgänge im Körper eingreifen – rufen als Nebenwirkung
gelegentlich Infektionen hervor: Sowohl „TNF-alpha-Inhibitoren“
als auch der „Interleukin-1-Inhibitor“ erhöhen
beispielsweise das Risiko, an Tuberkulose zu erkranken. Vereinzelt
treten unter der Behandlung auch spontane Infekte auf, die sich im
ganzen Körper ausbreiten können.



Bei geplanten operativen
Eingriffen sollte das Infektionsrisiko möglichst gering gehalten
werden, so der Experte. Bekannte Infektionsherde wie zum Beispiel
kariöse Zähne seien deshalb vor einer anstehenden Operation
zu behandeln. Ein generelles Absetzen der „Biologicals“ empfiehlt
er nicht. Denn dadurch kann es zu einem Schub der Grunderkrankung
kommen, der sich wiederum negativ auf das Krankheitsgeschehen
auswirkt. Bei älteren, schwer kranken Menschen, die vor einem
großen Eingriff stehen, sollten die Medikamente jedoch vier
Wochen vor und zwei Wochen nach der Operation abgesetzt werden.



WANC 30.10.06





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/30_10_rheuma_infekte.php
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